Genau vier Tage nach der Bestellung im „Play“-Store von Google kommt das Gerät an. Schick eingepackt und – erste Überraschung: Kein Plastik. Statt dessen vorn und hinten Gorilla – Glas, dieses extrem kratzfeste und stabile Produkt der Firma Corning. Im Lieferumfang herrscht Apple-typisch vornehme Zurückhaltung:

Ein micro-USB Kabel, ein Reiseladegerät und ein kleiner Clip, um die SIM-Karte einzubauen – nichts sonst.

Ladegerät anschliessen, auf dem Bildschirm taucht kurz ein Batteriesymbol mit steigender Füllung auf. Nach drei Stunden ist es fertig geladen. Also Micro-Sim-Karte einsetzen, einige Sekunden auf den seitlich liegenden Einschalter drücken und mit einer kleinen Vibration startet des Androide durch.
Und, liebe iPhone-Besitzer: Länge läuft. Das Gerät hat ein 4,7”-Display mit 1280 x 768 Pixel Auflösung (320 ppi). Das ist schon klasse…

Erster Bildschirm ist ähnlich wie bei Apple: Mit der ID des eigenen Cloud-Dienstes anmelden. Also die Daten für den Google – Account eingeben. Und nach einer kleinen Prüfung leitet das Telefon auf die Google-Website um, zur Anmeldung im neuen zweistufigen und dadurch deutlich sicherem Anmeldeprozess. Nach erneuter Eingabe von Kennung und Password kommt die Aufforderung, die frisch abgeschickte Kontrollnummer aus der SMS im Formular einzugeben.

Die Tastatur ist natürlich erst mal etwas anders, was sofort auffällt: man kann nicht, wie auf dem iPhone, „aus einem Buchstaben herauswischen“, um den Umlaut einzusetzen, der laut Landeseinstellungen der wichtigste ist, bei uns also die Dippelchen auf dem a,u,o. Und sehr irritierend: Bei jeder Berührung des Bildschirmes virbriert das Gerät kurz, als haptische Rückkopplung. Mag sinnvoll sein, finde ich ziemlich nervig und stelle es bei einem ersten Ausflug in die Einstellungen ab.

Eingabe klappt trotzdem, und jetzt geht ein munteres Geflimmer im oberen Bildschirmrand los. Das ist die Stelle, in der in Android die Benachrichtigungen angezeigt werden. Allerdings nicht wie in iOS nur für wenige Sekunden, hier bleiben die Informationen als Reihe kleiner Symbole solange stehen, bis man sie löscht. Und jetzt lädt das Telefon automatisch eine Reihe von Updates, für die Google-Apps und auch ein frisches Update für das Betriebssystem.

Google Mail ist automatisch eingerichtet, Kontakte aus dem Google – Account stehen sofort zur Verfügung. Hier deutet sich die erste Problemzone an: Wie bekommt man die Kontakte aus dem intakten iCloud – Kreislauf in den Google Account? Und zurück, natürlich. Dann kommen die ersten wesentlichen Schritte, das Gerät anzupassen: Klingeltöne, Wecker, Benachrichtigungstöne.

Die Klingeltöne sind wie erwartet grauenvoll, von merkwürdigen Geräuschen bis zu ellenlangen Jingles. Ich wähle den unauffälligsten Klingelton und mache auf meiner Liste der zu behebenden Mängel einen Eintrag: Meinen bewährten „80er-Jahre-Ton“ irgendwie auf das Gerät zu bekommen.

Google Play

Google Play in Aktion


Das Installieren von Programmen aus dem Play-Store ist angenehmer als beim iPhone: kein langes Getüdel mit iTunes, kein Gefummel auf dem iPhone: Hier geht es ganz einfach mit dem Browser.
Man ist dazu angemeldet, sucht entspannt, und wenn man ein interessantes Programm gefunden hat, dann klickt man auf „Installieren“, und wenige Sekunden später ist die App auf dem Telefon installiert, ohne dass irgendein Kabel angeschlossen sein muss, nichts wird synchronisiert. Das geht einfach, also wird erst einmal enthemmt gesucht und installiert. Notwendigkeit bei Android: Auf der Programmseite taucht immer ein Hinweis auf, ob das gewählte Programm überhaupt für das eigene Gerät geeignet ist. Bei der Flut von verschiedenen Geräten und Systemversionen keine unkluge Anzeige. iPhone – Besitzer haben das Problem nicht so wirklich…
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Dem Problem der Klingeltöne nähere ich mich pragmatisch: Suche in Google. Und, siehe da: Es gibt von Google ein kleines Programm, „Datenübertragung für Android“. Dazu muss das Gerät per USB angeschlossen werden, und dann bietet das Programm in einem Finder-Fenster alle erlaubten Ordner an. Und darunter befindet sich einer mit dem Namen „Ringtones“. Also meinen gewohnten „80er-Jahre-elektronisches-Telefon“ da rein, und damit ist auch das Problem der nervenden Geräusche gelöst.