Der iMacPro kommt zurück – „Scary fast“

Der iMacPro kommt zurück – „Scary fast“

Ok, das ist jetzt vorsichtiges Clickbait.

Am 30.10., dem Vorabend von Halloween, hält Apple eine Veranstaltung ab, unter dem Titel „Scary fast“ und um 17:00 Uhr Ortszeit, mitten in der Nacht bei uns.

Wie komme ich jetzt auf die steile Vorlage?

Zunächst mal finde ich die aktuelle Diskussion über was es denn sein kann etwas abgehoben und mehr getrieben von den Wünschen als von Apples Denken.

Neu MacBook Pro 14“ & 16“ mit M3:

Glaube ich nicht. Das wäre etwas kurzfristig. Nach gerade mal 10 Monaten eine neue Prozessorgeneration?

Neue iMac 24″ mit M3:

Passt irgendwie nicht ins Portfolio: Ein absoluter Einsteiger-Mac erhält den schnellsten Prozessor? Neue iMac 24“ wird es wohl geben, gern auch in neuen Bonbonfarben, aber da wird ein M2 drinnen werkeln – auch nicht „Scary fast“.

Dann taucht ein Foto aus der Lieferkette auf, mit den bunten Ladekabeln der angeblichen neuen iMac-Farben.

Auf dem Foto ganz oben links liegt ein schwarzes Kabel. Und wenn wir uns erinnern – schwarz war der iMac Pro 27“.

Und jetzt macht es endlich Sinn. Ein iMac Pro 27“/30“/32“, mit M3 Pro, Max und Ultra.

Einfach „Scary Fast“.

Am 31.10. wissen wir mehr!

AirPod Pro 2 wie neu …

Für die AirPod Pro 2 hat es mit iOS 17 auch ein Firmware – Update gegeben. Und das hat zwei wirklich durchdachte Features an Bord, „Adaptive Geräuschunterdrückung“ und „Stimmerkennung“. Also mit den AirPods und neuer Firmware ab auf den Balkon, unten in den Gärten tobt der „Rasenmäher-Heckenschneiden“-Endspurt des Sommers. Kaum ein besseres Testszenario vorstellbar.

Adaptive Geräuschunterdrückung

Das ist eine Kreuzung zwischen Transparenzmodus und Geräuschunterdrückung. Bestimmte Geräusche werden durchgelassen (Gespräche, Rufe, Sprache, Sirenen), während andere Geräusche ausgeblendet werden (Busse, Autoverkehr).

Das Ergebnis kann sich hören lassen. Die Geräuschunterdrückung ist einen kleinen Tick schlechter als bei der normalen Aktivierung derselben, dafür hat man ein deutlich besseres Gefühl der Teilnahme. Im Gartennahkampf wird der Rasenmäher annähernd gleich gedämpft, Fluchen und das Krachen, wenn der Rasenmäher einen Ast einsaugt, sind besser zu hören. Bei der Heckenschere kann sich die Elektronik nicht so richtig entscheiden, die Lautstärke schwankt je nach Tonlage (kleine Äste oder dicke Äste und alte Weihnachtsbeleuchtung).

In einer kontrollierten Umgebung und allein würde ich weiterhin Geräuschunterdrückung vorziehen, aber „im Leben“ würde ich jetzt „Adaptiv“ wählen.

Spracherkennung

Wenn das eingeschaltet wird (unabhängig, ob Geräuschunterdrückung und Transparent oder Adaptiv gewählt ist), dann regeln die AirPod Pro 2 immer dann die Lautstärke herunter und schalten Umgebungsgeräusche dazu, wenn man anfängt zu sprechen oder angesprochen wird. Ersteres funktioniert zuverlässig, letzteres nur bei direkter und naher Ansprache. Hört man einen Podcast oder Musik und hat eine Frage an jemand im Raum, dann spart man sich das Gefummel mit drücken, iPhone suchen, Knöpfe aus dem Ohr nehmen. Nach dem ersten Wort ist die Musik sehr leise und die Aussengeräusche werden angehoben.

Und wenn man angesprochen wird, und die AirPods das nicht registrieren, man aber das mitbekommt, weil jemand mit den Armen fuchtelnd vor einem steht, dann schaltet ein erstes Wort wie „Ja?“ oder „Moment!“ das System zuverlässig ein.

Schön zu sehen, dass Apple immer weiter an der Verbesserung seiner Produkte arbeitet.

Mehrere Monitore am MacBook Air M1/M2

Mit dem Umbau auf die neuen Apple-Chips M1/M2 sind die MacBook Air so leistungsfähig geworden, dass bei immer mehr unserer Kunden die Frage laut wird, ob man nicht mehrere Monitore am MacBook Air M1/M2 betreiben kann – neben dem erlaubten einen.

Apple sagt nein

Apple gibt in den Leistungsdaten genau einen erlaubten Monitor an, und auch, wenn man über ein Dock z.B. mehrere Monitore physikalisch anschließt, dann wird nur einer davon bedient.

Abhilfe

Für (fast) jedes technische Problem bastelt jemand eine Lösung, und auch hier gibt es eine. Man installiert eine Software, die zwei weitere Bildschirme auf den verfügbaren Grafikkernen simuliert und die Daten dazu über USB-C an ein spezielles Dock schickt, die diese gemischten Signale auseinanderbastelt und auf DisplayPort/HDMI schickt. Nachteil: Man muss einen Treiber installieren, und da kann es sein, dass nach Apple Systemupdates das Ganze plötzlich nicht mehr funktioniert.

Wie machen? Gehen wir Schritt für Schritt vor.

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Vision OS – wir werden sehen

Einige lose Gedanken zu Apples „One more thing“ von der WWDC.

Ohne den ausgeleierten Spruch eines deutschen Politikers von den Visonen und dem Arzt zu bemühen: Das, was da passiert ist, ist tatsächlich die Vision von Apple für die „Zeit nach dem iPhone“.

Szenarien

Apple hat sich bei der Präsentation auf einige Bereich konzentriert:

⁃ Virtuelles Arbeiten mit endlos großer Arbeitsfläche: Hier werden durch die einfache Anpassung der iOS – Apps in kurzer Zeit viele Anwendungen bereit stehen. Das Ganze funktioniert aber nur mit einem vernünftigen Bedienkonzept, und das scheint Apple gut hingekriegt zu haben: Blickt man auf eine Programmsymbol, einen Button oder einen Link, dann wird der erkennbar hervorgehoben, und dann drückt man Zeigefinger und Daumen zusammen – egal, wo sich die Hände grad befinden. Dinge vergrößern und umplatzieren – alles so eingängig, dass ausnahmslos alle Tester sich in wenigen Sekunden zu Haus gefühlt haben. Interessant gemacht auch die Interaktion mit anderen Personen: nähert sich eine dem Brille tragenden, dann wird per Software ein „Loch“ in die virtuelle Welt geschnitten, die Person wird dem User eingeblendet.

⁃ Mittendrin beim Sport: Apple hat zwei Clips gezeigt, mit speziellen Kameras bei Sportveranstaltungen gedreht, und da war die Aussage eines Testers: „Allein deswegen würde er sich sofort eine Vision Pro kaufen“. Dazu passt, dass Apple sich grad die Rechte an einer amerikanischen Sportliga gesichert hat, wohl nicht ganz ohne Hintergedanken.

⁃ 3D Filme: In der Demo waren zwei Minuten von „Avatar: The way of water“ gezeigt, und auch hier durch die Bank Begeisterung. Vergleiche mit dem besten Erlebnis in 3D Kinos waren da durchaus sehr unvorteilhaft für das Kino.

⁃ Eigene 3D-Videos und Fotos: Bei der Keynote war das der Punkt, wo ich so bei mir dachte: Etwas traurig. Ein Kindergeburtstag, und der Vater mittendrin mit der Brille auf und macht damit Fotos und Videos. Apple zeigt ja aussen auf der Brille eine Projektion der Augen des Trägers, um keine so große Abschottung aufkommen zu lassen. Das war sicherlich eine der gewünschten Aussagen, wirkte aber doch etwas traurig, der isolierte HighTech-Papa inmitten seiner lebendigen Kinder. Allerdings: Das Ergebnis muss so eindrucksvoll sein, dass durch die Bank alle Tester schwer begeistert waren, Kernaussage: So würden sie sich die Speicherung von wichtigen Erlebnissen vorstellen, das wäre quasi die Konservierung von Lebensmomenten.

⁃ Dinosaurier streicheln und Schmetterlinge: Das war das Paradebeispiel für AR, also die um digitale Artefakte angereicherte Wirklichkeit. Den Testraum betrat durch ein „Portal“ ein animierter Dinosaurier. Die Tester wurden aufgefordert, aufzustehen von der Couch und sich dem Tier zu nähern und zu streicheln. Vor der Couch stand ein Couchtisch, und niemand ist darüber gestolpert – Apple hat die Mischung von realer Welt und und fiktionaler perfekt hinbekommen. Einzelne Tester hatten das deutliche Gefühl, die hätten den Dinosaurier tatsächlich berührt. Ein animierter Schmetterling läßt sich auf der Hand des Testers nieder…

Ausblicke

Diese Positionierung von Seiten Apple ist ein buntes Allerlei, von jedem etwas für jeden dabei. So ganz klar ist Apple wohl auch hierbei nicht, in welche Richtung sich das entwickeln wird – ein wenig wie bei der Watch, die erst als Livestyle-Element beworben wurde (ich sage nur „massiv Gold“ für 15.000€), und die sich seitdem rasant zum Gesundheitsbegleiter und Fitnessmotivator entwickelt.

Jetzt kommt es wirklich drauf an, was Entwickler mit dem neuen Werkzeug machen. Ein Pfund dafür ist auch die laut Meinung diverser Entwickler sehr einfache Anpassung der eigenen iOS – Apps an das neue visionOS.

Wird das was? Mit hoher Wahrscheinlichkeit – sage ich mal voraus.

Vor einigen Jahren hätte sich auch niemand vorstellen können, dass heute Massen von Menschen durch die Gegend laufen, den Blick halb gesenkt auf eine kleine, belebte Glasscheibe und komplett absorbiert davon.

Eine neue Wirklichkeit schickt sich an, wahr zu werden.

Allein in den letzten Tagen nach der WWDC habe ich schon eine Menge von unterschiedlichen Szenarien gelesen. Es gibt eine starke Fraktion, die den professionellen Aspekt hervorheben, mehr so in Richtung Hololens von Microsoft, die für Service und Wartung ein wichtiges Werkzeug werden kann.

Ein Techniker muss ein Windrad auf See warten, dazu wird er per Hubschrauber da oben abgesetzt, stülpt sich die Vision Pro über und ist per Funk mit der Einsatzzentrale verbunden, die ihm unter die Arme greift, mit virtuellen Farbmarkierungen über realen, zu bedienenden Schaltern.

Einer der vielen Punkte, die bei der Vorstellung auffielen war die hohe „virtuelle Festigkeit“, d.h. Objekte im virtuellen Raum stehen sehr stabil und ohne zu schwanken an ihrer Stelle.

Und dieser Strang läßt sich weiter denken: Warum in Krankenhäusern oder Rettungswagen nicht ein Spezialistenteam zur Ferndiagnose und ersten Maßnahmen dazuschalten?

Museen können ihre Ausstellungen zum Leben erwecken, warum nicht statt jetzt eingestöpselter Audio-Kommentare einfach eine animierte Geschichte rund um die Entstehung des Bildes?

Geschichtsunterricht wäre richtig packend: den amerikanischen Bürgerkrieg von beiden Seiten betrachten, Zahlen und Daten dazu zu bekommen?

Und die naheliegensten Branchen sind natürlich die Gestaltenden: Architekten können einen richtigen Rundgang im Haus machen, Landschaftsplaner laden in der Garten ein, bevor der erst Grashalm gesät ist.

Ich denke, das wir am 05. Juni 2023 tatsächlich so etwas wie einen iPhone-Moment erlebt haben. Die Vision Pro wird uns noch einige Überraschungen schenken.

Wer zwei Testberichte (in englisch) lesen möchte, dem empfehle ich den von John Gruber von Daring Fireball und den von Federico Vitici

AirPods Pro 2: Gut! Besser? Viel besser!

Nach einigen Tagen unwissenschaftlicher und zutiefst subjektiver Tests ist mein persönliches Resümee: Viel besser.

Der Klang: Deutlich mehr Bass. Wenn Stücke in Dolby Athmos laufen, dann ist der Klangeindruck deutlich „eintauchender“.

Die aktive Geräuschunterdrückung war bei den ersten AirPods Pro wahrnehmbar, jetzt ist sie deutlich wahrnehmbar. Der Transparenzmodus ist besser, man kann die Stöpsel eigentlich auch bei Gesprächen drinlassen – wenn es denn nicht so verdammt unhöflich wäre. Man hört sein Gegenüber fast besser als ohne AirPods.

Sonstiges: das Ladecase biept jetzt, hilft beim Suchen. Die Lautstärkeeinstellung an den „Auslegern“ durch auf- und abstreichen funktioniert überraschend gut und ist sehr hilfreich. Alternative war entweder das iPhone rausnehmen, auf der Watch einstellen oder – ganz peinlich – „Hey, Siri -LAUTER“ brüllen.

Dynamische Insel…

Das war auf dem gestrigen Event bei Apple die nächste wirkliche Überraschung.

Es gab, wie erwartet, neue iPhones.

Viel besseres Kamerasystem, Notruf über Satellit, „Always on Display“ – alles wunderbar, aber geschenkt.

Wirklich zum Staunen gebracht hat mich Apple wieder mit der unmöglich erscheinenden Aufgabe, etwas offensichtliches zu verstecken. Sie nennen das „Dynamik island“, und die Aufgabe war es, die diversen Kameras, Sensoren, Radarsender und ähnliches Geraffel so auf dem Display zu verstecken, dass es nicht auffällt.

Im iPhone 13 wurde das Ganze im sogenannten „Notch“ am oberen Rand untergebracht. Der war immer sichtbar, störte manchmal und mit zunehmender Benutzung immer weniger.

Mit dem iPhone 14 hat Apple den Trick fertiggebracht, dass er da ist und doch wieder nicht. Die Sammlung von Sensoren wurde nicht mehr in einer Aussparung untergebracht, jetzt sind es zwei, eine runde und eine „pillenförmige“. Das herauszufinden ist aber nicht ganz einfach, weil Apple diese Elemente so geschickt in die Anzeige eingebaut hat, dass sie einfach nicht auffallen.

Geht zum Beispiel ein Anruf ein, sind die beiden Aussparungen so geschickt in den Dialog eingebaut, dass nichts zu sehen ist. An den Stellen steht dann auf schwarzem Hintergrund einfach kein Text. Ähnlich ist es, wenn man navigiert: Dann sind die Aussparungen ergänzt um Richtungspfeile und Kilometerangaben. Hängt das iPhone am Ladegerät, tauchen Batterieangaben darin aus – man sieht einfach nicht, wo diese Löcher sind.

Klasse gemacht. Zu sehen auf der Apple-Webseite, etwas weiter unten, und auf Knopfdruck animiert.