Bezahlen mit der Badehose…

Ok, das ist jetzt etwas reißerisch. Angelehnt an eine Jahrzehnte alte Werbung, in der eine junge Frau einem südlichen Meer an einem Traumstrand entsteigt, sich an der Strandbar etwas bestellt und zum Bezahlen eine Kreditkarte aus der Bikinihose pult.

Im Sommer ist man versucht, möglichst wenig mitzunehmen, die dicke Brieftasche mit den 15 Rabattkarten, die man immer mal nutzen wollte, kann gern zu Haus bleiben. Wie dann aber bezahlen? Mit dem Aufkommen digitaler Bezahlmethoden, die schnell sind und auch für kleine Beträge praktikabel, ist die aktuell „leichteste“ Lösung eine AppleWatch – mit hinterlegten Kreditkarte(n) eine Möglichkeit, in Badehose noch zahlungsfähig für ein Aperol Sprizz an der Beachbar zu sein.

Das soll angeblich auch mit entleertem Akku noch einige Zeit möglich sein, haben wir wegen fehlender Nervenstärke noch nicht ausprobiert.

Wer noch weniger mitnehmen möchte und sich keinen Gedanken über Batterielebensdauer machen will, für den gibt es einen weiteren Schritt zu „wenig mitnehmen“:

Pagopace, ein RFID-Zahlungschip in Ringform. Gibts in verschiedenen Ausprägungen und Farbe, der Verfasser nutzt dieses Exemplar:

Inbetriebnahme ist einfach:

1.) Man bestellt sich einen Ring inklusive Messschablone. Kostet aktuell 99€, man bekommt geschickt eine Sammlung von Plastik-Testringen in verschiedenen Größen und einen Gutschein für den endgültigen Ring. Wer seine Ringgröße weiß, kann natürlich den Ring direkt bestellen.

2.) Man testet die Ringgröße und bestellt dann im Shop den endgültigen Ring.

3.) Die Verbindung zwischen Ring und Kreditkarte wird über eine spezielle Karte der Firma Curve hergestellt. Dort lädt man sich die App herunter, beantragt eine kostenlose Kreditkarte, die aber nicht allein funktioniert. Die Curve-Karte dient quasi als Vorschaltgerät für eine (oder mehrere) eigene Kreditkarten. In der kostenlosen Variante bis zu zwei Karten, bei mir eine private und eine berufliche. Der Trick dabei ist, dass man eine der eigenen Karten als Hauptkarte definiert, von der alle Zahlungen abgebucht werden.

4.) Bei der Bestellung, vor dem Versand, muss man seinen Ring mit der Karte verbinden. Das ist ein zweistufiger Prozess, vor dem Versand hinterlegt man seine Curve-Karte, bei Ankunft des Ringes scannt man einen Code, der die Verbindung bestätigt.

5.) Bei Zahlungen den Ring wie im Video (link wird mitgeschickt bei Versand des Ringes) an das Terminal halten. Klappt bei jetzt 20+ Zahlungen wunderbar, einmal gab es eine Meldung, man möge nur eine Karte präsentieren. Ließ sich durch erneutes Anlegen beheben. WICHTIG: Man muss sich mit der PIN der Curve-Karte legitimieren!

Weiterer Vorteil:

Zahle ich einen Betrag z.B. von meiner privaten Karte und stelle dann fest, es sollte eigentlich meine berufliche Karte belastet werden, dann kann ich diese Zahlung in der App auswählen, eine Zeitreise antreten („Go back in time“) und dem Betrag die richtige Karte zuweisen.

Apple Pay ist da und es geht ganz einfach…

Am 13. Dezember wird das lange angekündigte Apple Pay in Deutschland freigeschaltet. Lesen der Nachricht und Aufrufen der N26 App geschieht in einer einzigen fließenden Bewegeung. Nach dem Einloggen per FaceID fragt die App nach, ob sie meine N26 Mastercard an Apple Pay auf dem iPhone weiterreichen darf. Darf sie, und nach ca. 10 Sekunden Arbeit ist die Karte sowohl auf dem iPhone als auch auf der Uhr freigeschaltet. Bei den dann anstehenden Weihnachtseinkäufen ist in einem Laden an der Kasse wenig los. Auf Nachfrage bejaht der Verkäufer, dass das Terminal kontaktlose Zahlungen anehmen kann. Ich tippe zwei Mal die Seitentaste der Apple Watch, die Karte wird auf dem Display dargestellt, darunter der Satz: „Zum Bezahlen ans Lesegerät halten“, oben am Rand des Bildschirmes steht „Bereit…“. Die Uhr auf das Display des Terminals legen, es vibriert quasi sofort, ich nehme die Uhr wieder weg und eine Sekunde später kommt die Nachricht auf die Uhr, dass der Betrag von XX,XX€ erfolgreich abgebucht wurde. Das Ganze ging schneller, als man sonst die Geldbörse aus der Tasche gezogen hat. Die Dame in der Schlange hinter mit beobachtet das und ist völlig begeistert. So etwas will sie auch sofort haben. Der Verkäufer freut sich und vermeldet eine Premiere mit einer neuen Zahlungsart. In den nächsten Tagen zahle ich hemmungslos mit Apple Pay, sowohl mit Uhr als auch mit iPhone. Fast überall bin ich die Premiere, und ausnahmslos überall geht es schneller als Bargeld oder Karte.  Von ca. 40 Zahlungen klappt es bei einem einzigen Terminal nicht, wobei unklar ist, ob es an Apple Pay oder der bekannten Zickigkeit dieses Terminals liegt. Weitere Erleichterung: Es funktioniert auch an Terminals, die mir sonst die Zahlung mit der N26 Maestrocard verweigert haben. Ab sofort wandern die Plastikkarten aus der Geldbörse in die Schublade.

Allen Lesern frohe Weihnachten!