Sonntagskolumne: Digitale Krankenkasse

Sonntagskolumne: Digitale Krankenkasse

 IMG_3868In den letzten Mitteilungen meiner Krankenkasse – die man ja in Erwartung einer „Preisanpassung“ eher zögerlich öffnet – stolpere ich über einen Hinweis, dass man jetzt mit einer App die Belege einreichen kann.
Da ich schon länger genervt bin vom Eintüten, Briefmarke suchen und Hoffen, dass nichts verloren geht, lade ich mir die App sofort herunter. Es liegen etwa zehn Belege bereit, Zeit für einen ersten Versuch.
Um die App zu nutzen muss man einige Daten eingeben, unter anderem die Versicherungsnummer, den Namen und die Mailadresse. Man vergibt ein selbst gewähltes Kennwort,  anschließend wird man vom Krankenkassenserver als gültiger Kunde anerkannt.
Zur Nutzung der App muss man Mail und Kennwort eingeben, und dann dürfen die Belege gescannt werden.
IMG_3867Entweder man scannt das ganze Blatt oder, bei den neueren Belegen, die beiden aufgedruckten QR-Codes. Das klappt reibungslos, und bei den Belegen mit QR-Code stehen auch gleich die Summen in der Liste. Belege ohne QR-Code werden von der Software automatisch auf die Seite zugeschnitten und ausgerichtet.
Hat man alles gescannt, tippt man „Einreichen“. Die Dokumente werden übertragen, und kurze Zeit später signalisiert eine Push-Nachricht, dass die Belege bei der Kasse angekommen sind
Einen Tag später kommt eine Meldung auf der Apple Watch, dass der Vorgang in der Krankenkasse bearbeitet wird.
IMG_3871Ist doch klasse: Die Originale bleiben hier, falls was schiefgeht, sind die verfügbar. Und wenn jetzt das Geld noch schneller kommt, dann nenne ich das einen gelungen technischen Fortschritt.
 (Wolfgang Kunckel), veröffentlicht im techniktagebuch
Sonntagskolumne: Digitale Krankenkasse

Sonntagskolumne: Drücken auf großer Fläche

Im jährlichen Ritual der Mobiltelefonupdates kommt es zu unerwarteten Verzögerungen. Schon gefühlt ewig nutze ich ein iPhone, und freue mich jedes Jahr über mehr oder weniger sinnvolle Verbesserungen. Als großer Mensch mit großen Händen bin ich sofort auf das iPhone 6+ (a.k.a. “Das Brett”) umgestiegen. Große Fläche gleich viel zu sehen gleich besser zu schreiben. Und mit etwas Fingerakrobatik kann ich es mittlerweile mit einer Hand bedienen. Also läge nichts näher, als bei Vertragsende das neue, größere 6s+ zu nehmen.

Beim 6s/6s+ wird das Bedienkonzept “Tippen – Wischen” erweitert um die dritte Achse: Kraft. Wenn man auf irgend etwas kräftiger drückt, ploppt ein kleines Menü mit sinnvollen Kurzbefehlen auf. Beim Ausprobieren im Apple Store bin ich sofort sehr begeistert, allein: das geht nicht mit dem großen Telefon. Die Technik ist zwar da, aaaaber: ein kräftiger Druck auf ein Icon auf der linken Seite lässt meine jahrelang antrainierte und verfeinerte Motorik in sich zusammenstürzen: das Telefon fällt mir fast aus der Hand.

Und nun habe ich Angst: Mein Körpergedächtnis braucht Zeit, um sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Schaffe ich diese Zeit, ohne dass mir das Telefon mehrfach runterfällt? Zumal ich mir nicht sicher bin, dass man bestimmte Bereiche überhaupt noch mit einer Hand „3D-Touch“ bedienen kann. Ein wirkliches „Erste-Welt-Dilemma“: großes Telefon, bei dem man auf Innovationen mangels passender Körpergeometrie teilweise verzichtet oder das kleinere Modell mit kompletter Ausnutzung all der schicken neuen Features, aber eben, naja, kleiner? Mein Vertrag läuft noch ein paar Monate, Zeit für noch viele Besuche im Apple Store mit ausführlichen Tests. Ich werde berichten!

(Wolfgang Kunckel), veröffentlicht im techniktagebuch

Sonntagskolumne: Digitale Krankenkasse

Sonntagskolumne: WLAN auf Reisen

Ostern wird traditionell im Hause meines Schwiegervaters in der Provinz verbracht, der als höchsten Tribut an die Moderne ein schnurloses Telefon besitzt und einen ca. 30 Jahre alten Grundig-Fernseher, aber kein Internet.
Da aber alle Kinder, Nichten, und sonstiger Anhang starke Internet-Nutzer sind, schaffe ich einen kleinen Mobilfunk-Router, einen Mifi, an. Der Name leitet sich ab aus der Kombination von Mobilfunk und Wifi.

Das Gerät ist WLAN Station für bis zu fünf WLAN-Teilnehmer und reicht die WLAN- Verbindung per Mobilfunk ins Internet weiter. Die Mobilfunk-Versorgung der Telekom dort ist ausgezeichnet, mit LTE und vollem Ausschlag. Der Router bekommt die dritte Karte meines Mehrfachkarten-Vertrages eingelegt, nach etwas Recherche im Internet und Einstellung der richtigen Parameter klappt auch die schnelle Verbindung. Das Ganze wird zusammen mit einem USB-Ladegerät und mit aufgeklebten Kennwörtern in eine kleine Schatulle getan und reist in die Provinz.

Ostern 2013 habe ich einen Vertrag mit einem UMTS-Limit von 2 GB, und zwischen Karfreitag und und Ostermontag werden davon 1,2 GB verbraucht.

Ostern 2014 wird der Router ersetzt durch einen LTE-Router, bei gleichbleibendem Vertrag und Datenvolumen. Ich als vermeintlicher Haupt- und Großverbraucher von Bandbreite reise erst später an, bekomme aber schon am Ostersamstag abends eine SMS, dass mein schnelles Datenvolumen aufgebraucht ist. Eine telefonische Rückfrage klärt das auf: Die Nichte hat ein iPad bekommen und Youtube für sich entdeckt. Für 4,95 € kann man ein weiteres GB dazubuchen, damit kommen wir über die Feiertage.

Dieses Jahr habe ich einen neuen Vertrag, mit 5 GB schnellem Datenvolumen. Ich bin mal gespannt, ob in diesem und den nächsten Jahren das Datenvolumen des Providers mit den Anforderungen der jungen Generation Schritt halten kann. Ich befürchte nicht …

(Wolfgang Kunckel), veröffentlicht im techniktagebuch