Die WWDC im Juni wird spannend…

Warum? Nur so ein Gefühl, genährt von der Vorstellung von Final Cut Pro und Logic für das iPad. Das ist ein großer Schritt, um die iPad-Platform weiter zu etablieren und zu verbreitern, und Apple würde sich normalerweise nicht nehmen lassen, das ausführlich zu besprechen.

Nur 90 Minuten…

Die WorldWideDevelopersConference (WWDC) im Juni dauert 90 Minuten, es gab ganz wenige, die sich 120 Minuten hinzogen. Danach ist die Aufmerksamkeitsspanne für die vielen „magischen, unglaublichen“ neuen Produkte vorbei. Es gibt also ein klares Zeitkontingent, und Apple hat jetzt grad für 10-15 zusätzliche Minuten gesorgt.

Dass Apple jetzt die Vorstellung von Logic und FCP eher so im Nebenbei erledigt, könnte ein Indikator sein, dass die 90 Minuten im Juni gut gefüllt und sehr spannend sein könnten…

War da was? Da war was: WWDC 2022*

Am 6.Juni war Apple World Wide Developer Konferenz, und trotz der im Vorfeld geleakten Dinge gab es noch eine Handvoll Überraschungen.

Hardware: Neues MacBook Air mit M2

Das war erwartet worden, nicht klar war, ob es nur ein neues Design gab oder auch noch einen neuen Prozessor: Es ist dann beides geworden. Das neue Air lehnt sich an das Erscheinungsbild des MacBook Pro an, es ist kantiger und ihm fehlt die charakteristische spitz zulaufende Form. Insgesamt ist es nur 11,3 mm dick, das alte Air (was es in der kleinsten Konfiguration als Einstiegsmodell immer noch gibt) war vorn 4,1mm dick und an der dicksten Stelle 16,1mm. Geben tut es das in vier „Nicht-Farben“: Silber, Polarstern (ein leichtes Gelbgold), Space Grau und Mitternacht. Letzteres wirkt schwarz, aus dem richtigen Winkel betrachtet sieht man, das es eigentlich tiefdunkelblau ist.

WWDC: Vier MacBook Air
Kein französisches Anführungszeichen, nein: 4 MacBook Air

Der neue M2: +20%

So plakativ läßt sich das zusammenfassen: 8 Core CPU, bis zu 10 Core GPU (2 mehr als beim alten Modell). Bis zu 24GB RAM, und der gesamte Speicher ist 50% schneller an die Prozessoren angebunden. Das sollte ein (spürbarer) Geschwindigkeitsgewinn von ca. 20% sein. Waren wir vorher mit dem M1 schon im Leistungsbereich des iMac 27″, sind wir jetzt sogar etwas schneller.

Hardware: Neues MacBook Pro 13″ mit M2

Auch dieses Modell hat den M2 bekommen, und dieses Modell ist überraschenderweise das einzige Modell mit Touchbar. Wahrscheinlich aus genau diesem Grund noch im Programm: Wer den Touchbar will, kann ihn hier bekommen.

Verfügbarkeit…?

Große Frage. Bestellt werden kann es erst im Juli, die 8GB Standardgeräte werden wohl zu Anfang einige verfügbar sein, was die CTO angeht – da haben wir grad kein so ganz positives Gefühl…

Software…

Die WWDC ist ja eine Software-Veranstaltung, und an dieser Stelle hat sich auch viel getan. Eine kurze Zusammenfassung und ein persönliches Highlight…

(Wer alle Neuerungen sehen will, dem empfehlen wir einen Besuch bei den Kollegen von MacRumors

iOS

Die bittere Pille zuerst: Das Betriebssystem für die iPhones wird auf dem 6s, dem 7 und den ersten SE NICHT mehr laufen! Ansonsten gab es viele Detailverbesserungen:

  • Lockscreen: Das erste, was man auf dem iPhone sieht. Jetzt mit anpassbarer Anzeige
  • Safety Check: Für Menschen in übergriffigen Beziehungen: Man kann jetzt in einer zentralen Stelle alle geteilten Informationen ausschalten
  • Keyboard Haptics: Man kann jetzt eine haptische Information, d.h. eine kleine Vibration anschalten, die bei jeder gedrückten Taste auf der Tastatur kommt.
  • Sicherheit: Wenn Apps auf die Zwischenablage zugreifen wollen, dann müssen sie um Erlaubnis fragen
  • WIFI: Man kann sich sein WLAN-Kennwort anzeigen lassen!
  • Sicherheitsupdates werden kleiner und lassen sich schneller installieren
  • Es gibt ein neues, zwischen Familienmitgliedern geteiltes Fotoalbum
  • Duplikate in Fotos und Kontakten lassen sich schnell aussortieren
  • FaceID funktioniert jetzt auch im Querformat!
  • iMessages (und Mails) lassen sich innerhalb von 15 Minuten bearbeiten oder zurückziehen.
  • Figuren in Photos lassen sich mit einem längeren Druck darauf isolieren und kopieren!

macOS ventura

Da ist mein Vorschlag also nicht eingetroffen, vielleicht auch besser so.

Die beiden für mich wichtigsten Neuerungen: Man kann sein iPhone als WebCam für Videokonferenzen nutzen, und Apple treibt das passwortlose Dasein voran. Nennt sich PassKeys, und lehnt sich an die FIDO-Allianz an. Die ganzen großen (Amazon, Microsoft, Google) sind mit im Boot.

Nachteil: Man braucht ein iPhone, also ein Gerät, um seine Identität zu bestätigen (über TouchID oder FaceID), und dafür muss man dann eine wirklich gute Ersatz/Backup-Strategie haben.

iPad OS

Und hier kommt mein persönlicher Favorit: Es gibt einen Stage Manager, der die Fensterverwaltung auf dem iPad deutlich verbessert. So langsam wird das Multitasking nutzbar…

* Würden wir die Überschrift mit einem Letraset-Bogen (wer kennst sie noch) gesetzt haben, wären die W jetzt alle…

WWDC 2021, Teil 1…

Das war sie dann, die WWDC 2021. Wieder wie üblich aufgeheizt mit Spekulationen, wieder unterschiedliche Wahrnehmungen. Diese WWDC war eine ohne Hardware-Ankündigung, dafür gab es viel Neues im Softwarebereich. Ich werde das, was mir so an Kleinigkeiten aufgefallen ist, schmucklos hier veröffentlichen.

iOS 15 – AirTags Update…

In meinem Artikel zu den Airtags (AirTags und der verlorene Koffer) hatte ich schon bemängelt, dass den AirTags ein wichtiges Feature fehlt: Der Entfernungsalarm. Bei Chipolo und Tile kann man für einzelne Geräte, zum Beispiel den in der Kameratasche, einstellen, ob man einen Alarm bekommt, wenn man aus der Reichweite der Bluetooth-Verbindung kommt. Das finde ich ziemlich wichtig, weil das so ein erster Schritt ist: Warum sollte ich das Gerät vergessen und dann aufwändig und sicherlich sehr schick über das „Wo ist“ – Netzwerk suchen und hoffentlich wiederbekommen, wenn schon der Ansatz des Verlustes blockiert wird? Man schließt vor dem Biergarten sein Fahrrad auf, und im selben Moment poppt eine Nachricht auf: „Kann es sein, dass Du grad Deine Kamera vergessen hast?“. Und dieses wunderbare Feature wird jetzt in iOS15 nachgereicht…

WWDC 2021 – voll virtuell, ey!

AppleM1„Glow and behold“. Die Einladung kam heute an, die diesjährige Apple-Entwicklerkonferenz findet vom 07. Juni bis 11. Juni statt, sie ist komplett online und kostenfrei. Bisher waren durch die Gerüchteküche immer schon die wesentlichen Dinge durchgesickert, so richtig dicke Überraschungen gab es kaum. Aus dieser Ecke kommen die fast schon üblichen Verdächtigen, also neue iPad, die mysteriösen „Air Tags“ und mehr in dieser Liga. Was die Sache dieses Jahr spannend macht: Apple ist auf einen eigenen Prozessor umgestiegen, die Einstiegsklasse in Form von Mac mini, Mac Book Air und Pro 13“ hat für erstaunliche Furore gesorgt. In den letzten Wochen ist der iMac Pro eingestellt worden, und bei den Lieferanten sind bestimmte iMac-Modelle knapp geworden oder gar nicht mehr lieferbar. Ich wette ungern, aber hier würde ich mal eine Ausnahme machen: wir werden als Ankündigung neue Modelle sehen, mit einem etwas aufgebrezelten Prozessor („M1X“?) und Leistungsdaten, die das Vorgängermodell in den Schatten stellen. Wer sich also mit dem Gedanken trägt, einen iMac zu kaufen und nicht auf den Intel-Prozessor angewiesen ist (Stichwort Windows auf dem Mac), der sollte vielleicht seinem alten Rechner einen freundlichen Klaps auf den Prozessor geben, damit er noch drei Monate durchhält. Wir werden an dieser Stelle informieren, und auf Wunsch verkaufen wir Ihnen die neuen Geräte dann auch..

Nachtrag: das mit den Airtags hat sich erledigt. Die wurden im April vorgestellt und sind verfügbar!

Nachlese zur WWDC 2015

Nachlese zur WWDC 2015

WWDV 2015 Logo

WWDC 2015 Logo

WWDC 2015: Der erste Teil war das zu Erwartende: Ankündigung neuer Betriebssysteme, OS X und iOS bekommen eine neue Version, 11 bei OS X und 9 bei iOS, das watchOS für die Apple – Uhr wird erweitert. Entwickler können in der Version2 native Apps schreiben, die auch Zugriff auf eine ganze Reihe von Sensoren haben.
An mehreren Stellen der Keynote merkte man, dass Apple sich entschlossen hat, den Aspekt „Wem gehören meine Daten“ aggressiver zu vermarkten. Immer wieder wurde darauf hingewiesen, dass Apple mit diesen Daten nichts machen will, dass die das Gerät nicht verlassen und weitere Sticheleien gegen Google mehr.
Man merkte schon deutlich, dass diese Veranstaltung eine Entwickler-Show war: Wo sonst bekommt jemand auf der Bühne tosenden Beifall, wenn er eine „API für die Suche“ ankündigt?

Ein kleiner Überblick samt Bewertungen für die einzelnen Vorstellungen:

OS X: Stabilität und Geschwindigkeit standen da im Vordergrund.

Sowas hören wir natürlich gern, wenn sich ein Hersteller Zeit nimmt, bestehende gute Produkte weiter zu verbessern. Das tut Apple in OS X. Gearbeitet wurde am Fundament, die Ergebnisse können sich sehen lassen: Programme starten schneller, sind besser miteinander integriert. Die Bedienung ist vereinfacht, das Handling von vielen Fenstern im Finder ist deutlich verbessert. Die von Apple in iOS eingeführte Softwareschicht „Metal“ kommt auf den Mac, und die sorgt dafür, dass viele Programme viel schneller werden. Adobe wurde zitiert mit „Geschwindigkeitssteigerungen für bestimmte Programme von 600%“.
Marketing und Wirklichkeit, warten wir mal ab. Und während der Demo war es dann manchmal etwas, naja, merkwürdig: Phil Schiller wurde von der Bühne herab zum Geburtstag gratuliert, und bei der Vorstellung der neuen Features für Fotos kamen Bilder zum Vorschein, in denen die führenden Köpfe von Apple in merkwürdigen Verrenkungen beim Karaoke-Singen zu sehen waren…

iOS: Auch hier – Verbesserungen, bessere Integration und „Proactive“

Viele kleine Dinge, herauszuheben zwei für das iPad und eines für alle iOS-Geräte:
„Proactive“ versucht, dem Nutzer immer einen Schritt voraus zu sein: Stöpselt man den Kopfhörer ein, startet Musik, bekommt man einen Anruf von jemandem, der nicht im Telefonbuch steht, dann versucht „Proactive“ herauszufinden, wer das sein könnte. Dazu durchstöbert es das gesamte Telefon nach diese Nummer, wird es, z.B. in einer Mail fündig, zeigt es auf dem Anruf-Schirm den passenden Namen an.
Das iPad bekommt zwei sehr gute Updates: Einmal kann man ab iOS 9 die Tastatur als Trackpad nutzen, wenn man mit zwei Fingern streicht. Die Einfügemarke im Text bewegen: Viel einfacher jetzt. Zusätzlich gibts kleine Zusatztasten für Kopieren und Einfügen.
Und die beste Neuigkeit, die allerdings dem iPad Air 2 vorbehalten ist: Multi-Tasking mit Split-Screen. Man kann jetzt von der Seite eine Leiste hereinziehen und so z.B., ohne das laufende Programm zu beenden, Nachrichten beantworten. Diese Apps in der Seitenleiste lassen sich auch gleichberechtigt nebeneinanderlegen, mit justierbarer Bildgröße. Schick.
Auch über die Batterielebensdauer hat sich Apple Gedanken gemacht. Durch interne Änderungen soll es „ca. 1 Stunde mehr Laufzeit“ geben. Laufzeit, wohlgemerkt, nicht StandBy-Zeit. Und wenn der Akku knapp ist kann man in iOS9 eine Art „Notschalter“ umlegen, dann läuft das Telefon mit reduzierten Funktionen noch bis zu drei Stunden weiter.
Um mehr Leute auf das aktuellste Betriebssystem zu bringen, hat Apple die Hürden für ein erfolgreiches Update gesenkt. Auch Geräte mit wenig oder vollem Speicher können jetzt updaten. Das wiederum begeistert Entwickler: Sie können bei ihren Programmen eine breite Nutzerbasis mit aktuellem System voraussetzen. Macht viele Dinge einfacher.
Die Karten/Navigations-App in iOS9 wird erweitert und kann jetzt auch den öffentlichen Nahverkehr anzeigen und berechnen, vorerst allerdings nur in wenigen Städten in Europa, aber vielen in China. Wer also ab Herbst nach Berlin fährt, kann jetzt auch Maps für den BVG nutzen… 😉

Apple Pay

kann jetzt Guthaben-Karte, nimmt in den USA deutlich Fahrt auf und kommt im nächsten Schritt nach England. Das dazugehörige Programm heißt jetzt nicht mehr „Passbook“, der Name ist jetzt „Wallet“, Brieftasche. Irgendjemand bei Google wird in diesem Moment wütend auf die Armlehne gehauen haben…
Eine kleine Ankündigung macht stutzig: Im neuen iOS gibt es eine „News“-App, die im Stile von „Flipboard“ Nachrichten von verschiedenen Anbietern sammelt und hübsch aufbereitet. Der Dienst arbeitet in einem speziellen Format, die Anbieter müssen also Aktionen unternehmen, um das zu realisieren. Bleibt abzuwarten, ob das bei Verlagen auf Gegenliebe stößt. Der Dienst startet aber vorerst nur in den USA und noch zwei Ländern, bleibt abzuwarten, ob und wann er zu uns kommt.

watchOS: Version 2 mit nativen Apps.

Die Apple Watch sollte man im Auge behalten. Das neue System erlaubt viele schönen Dinge neu. Liegt die Uhr auf der Seite zum Aufladen (die Knöpfe nach oben), wechselt die Uhr in einen „Nachtisch-Modus“, bei Knopfdruck zeigt sie richtig ausgerichtet Uhrzeit und Alarm an, und die beiden Knöpfe dienen zum Ausschalten oder Schlummern des Wecker. Entwickler können jetzt die „Komplikationen“ genannten Info-Bereiche auf den Zifferblättern mit eigenen Infos füllen. Schick auch die Zeitreise: Dreht man im Zifferblatt die Krone, dann stellt sich die Uhrzeit vor und man sieht damit gekoppelte Informationen, z.B. das kommende Wetter.
Und der größte Sprung: Entwickler können jetzt Apps schreiben, die direkt auf der Uhr laufen und die Sensoren, Mikrofon und Lautsprecher nutzen. Das Ganze lief auf der Demo erstaunlich schnell und Flüssig. Apps starteten innerhalb einer Sekunde, drehen der Krone übersetzte sich ohne Stucken und Stottern in Aktionen auf dem Schirm.
Alle drei Updates werden „im Herbst“ für uns Endanwender kommen, Entwickler können die bereits jetzt herunterladen.
Da es eine Entwicklerkonferenz war, hat Apple auch noch eine neue Version seiner eigenen, einfacheren Entwicklersprache namens „Swift“ vorgestellt, die die damit gemachten Programme noch einmal beschleunigt. Und ein geschickter Schachzug: Swift ist jetzt Open Source, es kann sich also jeder hinsetzen, und diese Entwicklungsumgebung für eigene Geräte und Zwecke umbauen.

Bis dahin – so gut, so erwartbar,

aber dann glitt die Veranstaltung etwas ab:
Es begann mit einem berühmten Zitat: „One more thing…“ und es endete damit, dass wir jetzt wissen: Auf der Bühne steht eine Art Teleprompter. Das ist nur noch nicht so richtig aufgefallen, aber beim Auftritt von Jimmy Iovine war es nicht zu übersehen. Der hatte, entweder schlecht vorbereitet oder vergesslich, einige Schwierigkeiten, sein Timing hinzubekommen. Neben Strecken mit Hochgeschwindigkeitsperformance kamen lange „Slow Motion“ – Bereiche, in denen er sichtlich bemüht war, auf dem Teleprompter herauszufinden, wo er denn war in seiner Präsentation. Er kämpfte sich einige Minuten durch diesen Dschungel und übergab dann sichtlich erleichtert an Eddy Cue, der uns „Apple Music“ nahezubringen versuchte.
Tatsache ist, dass Apple in den Bereich des Music Streaming einsteigt. Man zahlt 9,99€ (für eine Familie mit bis zu 6 Personen für alle 14,99€) und kann dann online – und offline – 30 Millionen Titel hören. Das sind, glaube ich, ganz schön viele…
Zusätzlich gibt es noch drei Radio-Stationen, „Beats 1“ genannt, die kuratiert von Menschen, angesagte Musik spielen. Und einen dritten Bereich gibt es, mit dem sich „Künstler besser mit Fans verbinden können“.
Das Ganze startet Ende Juni und hinterlässt bereits jetzt Spuren im Markt der angestammten Anbieter. Die Aktie von Spotify ist gesunken…
In wie weit iTunes Match und die eigene Musikbibliothek damit integriert sind ist noch nicht ganz klar.