Killerkühlschränke? Da bin ich doch grad über einen spannenden Artikel gestolpert. Das Internet der Dinge, und wehe, es wendet sich gegen uns.

In einer SPAM-Attacke waren auch Kühlschränke als Angreifer beteiligt. Ganz recht: Kühlschränke. Die Dinger mit dem seit Oktober 1998 abgelaufenen Joghurt rechts oben.

Kühlschrank

Killerkühlschrank (Abb. ähnlich)

Wie das? Wohl recht einfach. Alle diese neuen, mit dem Internet verbundenen Geräte haben immer eine Art von Intelligenz, es läuft ein Betriebssystem darauf. Diese Software gibt der Hersteller dem kleinen Rechner im Kühlschrank mit, und die ist entweder komplett selbstgestrickt oder immer häufiger eine Abwandlung von Android.

Getreu der Prämisse, dass jedes mit dem Internet verbundene Gerät irgendwann einmal Besuch von findigen Menschen bekommt, die einen prüfenden elektronischen Blick darauf werfen, ob denn alle Türen zugesperrt sind und nicht vielleicht doch noch der Schlüssel unter der digitalen Fußmatte liegt: Irgendwann findet jemand den Schlüssel. Oder er errät ihn, „admin“ und „admin“ sind auch für minder begabte Hacker schnell zu raten.

Ist das einmal passiert, wird gern irgendeine nicht gewollte Funktion im Kühlschrank nachgerüstet. In diesem Falle war es eine kleine E-Mail-Dreckschleuder.

Das kann aber auch bösartig intelligenter genutzt werden.
Sie fahren nächste Woche in Urlaub und haben das auf Facebook begeistert kundgetan? Dann wundern Sie sich nicht, wenn Sie direkt nach Ihrer Ankunft einen Hilferuf Ihres Kühlschrankes bekommen, der gerade von der Ferne auf „Abtauen“ gestellt wurde. Selbst ein eilig herbeigerufener und mit einem Schlüssel für die Wohnung ausgestatteter Nachbar kann dann wenig mehr tun als den Stecker zu ziehen. Was den wertvollen, frisch eingelagerten Rehkeulen auch nicht so richtig nutzt.

Wobei es auch durchaus sinnvolle Kommunikation zwischen solchen Geräten geben könnte: Die Waage könnte z.B. nach der morgendlichen Messung den Kühlschrank anweisen, die Vollmilch bei der nächsten Bestellung gegen Fettarme auszutauschen oder – im finalen Versuch – die Tür gar nicht mehr zu öffnen. Hilft dann genau so wie „Abnehmen durch Feng Shui“ (einfach den Kühlschrank mit der Tür zur Wand drehen).

Da drohen uns noch spassige Dinge, befürchte ich. Zumal grad die Firma Google, bekannt für extremen Datenhunger und einen recht kreativen Umgang mit Datenschutzbestimmungen, eine Firma gekauft hat, die Heizungsthermostate für Ihre Wohnung herstellt. Der Einkauf vorher war eine Firma für selbstlaufende Roboter.
Denkt man da ein wenig über die Implikationen nach, bekommt man – je nach Veranlagung – entweder das kalte Grausen oder Begeisterungsattacken. Dann kriegen Sie im Urlaub nicht nur Hilferufe Ihres Kühlschrankes, auch Ihre Heizung wird Ihnen mitteilen, das wegen der von irgend jemandem eingestellten Raumtemperatur von 48 Grad der Ölkessel leer geworden ist. Der aber – intelligent wie er ist – hat grad Nachschub geordert. Da hat das Thema „Trockenblumen“ nach der Rückkehr aus dem Urlaub doch eine ganz neue Bedeutung.

Auf die Verfilmung durch Hollywood bin ich gespannt, hoffentlich wird es als Komödie inszeniert!
Arbeitstitel vielleicht nicht „Der Feind in meinem Haus„, sondern „Mein Feind, das Haus„.

Schönes Wochende!