Manche Dinge vermisst man erst, wenn man nach langer Zeit mal wieder darauf gestossen wird. Ging mir jetzt so und hat seinen Ursprung im klassischen Mac Betriebssystem, also VOR OSX. Das ist nur eine Kleinigkeit, allerdings mit großer Wirkung. Im klassischen Mac OS konnte man bei einem Bildschirm voller Fenster auf ein Fenster eines Programmes im Hintergrund klicken, und ALLE Fenster dieses Programmes kamen in den Vordergrund. Das ist übrigens noch immer so, wenn man im Dock auf ein Programm klickt oder sich mit Command-Tab durch die geöffneten Programme arbeitet. Im neuen macOS ist das nicht mehr, schon seit der ersten Version. Klickt man jetzt auf ein Programmfenster, kommt es in den Vordergrund, die eventuell noch offenen anderen Fenster dieses Programmes bleiben da, wo sie sind. Man gewöhnt sich daran, findet es manchmal noch unterbewußt suboptimal. Und jetzt hat sich ein bekannter Mac-Softwareentwickler dieses Problemes angenommen. Es gibt eine App für den Mac, „Front & Center“. Diese App hat nur einen Zweck und auch nur eine Voreinstellung. Man kann einstellen, wie das Verhalten bei Klick in ein Hintergrundfenster ist: alle Fenster eines Programmes nach vorn (altes Verhalten) oder nur das geklickte (neues Verhalten). Und mit Shift-Klick erreicht man das jeweils andere Verhalten. Erstaunlich, wie solche kleinen Dinge den Workflow verbessern: Klicke ich zum Beispiel auf eines von vielen BBEdit-Fenstern, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich noch ein weiteres Fenster benutzen will – das lag aber bisher gern vergraben unter zig anderen offenen Fenstern. Prädikat: Wertvoll, und für 3,49€ sehr erschwinglich.