Microsofts Sicherheitssupergau

Wir sind entweder inzwischen komplett abgestumpft oder es ist uns einfach sch…egal, was mit unseren Daten passiert. Das ist das Bild, was sich mir nach den letzten Ereignissen in Sachen Sicherheit bietet.

Was ist passiert?

Microsofts Sicherheitssupergau ist passiert. Microsoft hatte vor einiger Zeit stolz gemeldet, sie hätten die Angriffsversuche chinesischer Hacker auf ihre Infrastruktur abgewehrt. Die Gruppe „heise security“ hat sich das mal etwas genauer angesehen. Tatsache ist:

Irgend jemand hat Microsoft den elektronischen Hauptschlüssel für fast alles in der Cloud entwendet. Und Hauptschlüssel heißt hier „Hauptschlüssel“, und „fast alles“ heißt fast alles. Zugang zu allen Onlinediensten, Speichern, OneDrive, Teams, Outlook – alles Alles.

Reaktion von Microsoft zu diesem Thema? „Ruhig bleiben, wir haben alles im Griff!“

heise security sieht das etwas anders:

Microsoft hatte sich einen Master-Key klauen lassen, der den Angreifern wochenlang Zugriff auf fast alle Daten all ihrer Cloud-Kunden ermöglichte. Ein gestohlener Master-Key ist eigentlich schon der GAU für einen Cloud-Anbieter. Doch es war noch viel schlimmer: Der Schlüssel hätte gar nicht funktionieren dürfen; Microsofts Schloss war also auch noch kaputt. Das kommt einer Bankrotterklärung der hochgelobten Cloud-Security gleich.

Quelle: Jürgen Schmitt, heise Security.
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Vision OS – wir werden sehen

Einige lose Gedanken zu Apples „One more thing“ von der WWDC.

Ohne den ausgeleierten Spruch eines deutschen Politikers von den Visonen und dem Arzt zu bemühen: Das, was da passiert ist, ist tatsächlich die Vision von Apple für die „Zeit nach dem iPhone“.

Szenarien

Apple hat sich bei der Präsentation auf einige Bereich konzentriert:

⁃ Virtuelles Arbeiten mit endlos großer Arbeitsfläche: Hier werden durch die einfache Anpassung der iOS – Apps in kurzer Zeit viele Anwendungen bereit stehen. Das Ganze funktioniert aber nur mit einem vernünftigen Bedienkonzept, und das scheint Apple gut hingekriegt zu haben: Blickt man auf eine Programmsymbol, einen Button oder einen Link, dann wird der erkennbar hervorgehoben, und dann drückt man Zeigefinger und Daumen zusammen – egal, wo sich die Hände grad befinden. Dinge vergrößern und umplatzieren – alles so eingängig, dass ausnahmslos alle Tester sich in wenigen Sekunden zu Haus gefühlt haben. Interessant gemacht auch die Interaktion mit anderen Personen: nähert sich eine dem Brille tragenden, dann wird per Software ein „Loch“ in die virtuelle Welt geschnitten, die Person wird dem User eingeblendet.

⁃ Mittendrin beim Sport: Apple hat zwei Clips gezeigt, mit speziellen Kameras bei Sportveranstaltungen gedreht, und da war die Aussage eines Testers: „Allein deswegen würde er sich sofort eine Vision Pro kaufen“. Dazu passt, dass Apple sich grad die Rechte an einer amerikanischen Sportliga gesichert hat, wohl nicht ganz ohne Hintergedanken.

⁃ 3D Filme: In der Demo waren zwei Minuten von „Avatar: The way of water“ gezeigt, und auch hier durch die Bank Begeisterung. Vergleiche mit dem besten Erlebnis in 3D Kinos waren da durchaus sehr unvorteilhaft für das Kino.

⁃ Eigene 3D-Videos und Fotos: Bei der Keynote war das der Punkt, wo ich so bei mir dachte: Etwas traurig. Ein Kindergeburtstag, und der Vater mittendrin mit der Brille auf und macht damit Fotos und Videos. Apple zeigt ja aussen auf der Brille eine Projektion der Augen des Trägers, um keine so große Abschottung aufkommen zu lassen. Das war sicherlich eine der gewünschten Aussagen, wirkte aber doch etwas traurig, der isolierte HighTech-Papa inmitten seiner lebendigen Kinder. Allerdings: Das Ergebnis muss so eindrucksvoll sein, dass durch die Bank alle Tester schwer begeistert waren, Kernaussage: So würden sie sich die Speicherung von wichtigen Erlebnissen vorstellen, das wäre quasi die Konservierung von Lebensmomenten.

⁃ Dinosaurier streicheln und Schmetterlinge: Das war das Paradebeispiel für AR, also die um digitale Artefakte angereicherte Wirklichkeit. Den Testraum betrat durch ein „Portal“ ein animierter Dinosaurier. Die Tester wurden aufgefordert, aufzustehen von der Couch und sich dem Tier zu nähern und zu streicheln. Vor der Couch stand ein Couchtisch, und niemand ist darüber gestolpert – Apple hat die Mischung von realer Welt und und fiktionaler perfekt hinbekommen. Einzelne Tester hatten das deutliche Gefühl, die hätten den Dinosaurier tatsächlich berührt. Ein animierter Schmetterling läßt sich auf der Hand des Testers nieder…

Ausblicke

Diese Positionierung von Seiten Apple ist ein buntes Allerlei, von jedem etwas für jeden dabei. So ganz klar ist Apple wohl auch hierbei nicht, in welche Richtung sich das entwickeln wird – ein wenig wie bei der Watch, die erst als Livestyle-Element beworben wurde (ich sage nur „massiv Gold“ für 15.000€), und die sich seitdem rasant zum Gesundheitsbegleiter und Fitnessmotivator entwickelt.

Jetzt kommt es wirklich drauf an, was Entwickler mit dem neuen Werkzeug machen. Ein Pfund dafür ist auch die laut Meinung diverser Entwickler sehr einfache Anpassung der eigenen iOS – Apps an das neue visionOS.

Wird das was? Mit hoher Wahrscheinlichkeit – sage ich mal voraus.

Vor einigen Jahren hätte sich auch niemand vorstellen können, dass heute Massen von Menschen durch die Gegend laufen, den Blick halb gesenkt auf eine kleine, belebte Glasscheibe und komplett absorbiert davon.

Eine neue Wirklichkeit schickt sich an, wahr zu werden.

Allein in den letzten Tagen nach der WWDC habe ich schon eine Menge von unterschiedlichen Szenarien gelesen. Es gibt eine starke Fraktion, die den professionellen Aspekt hervorheben, mehr so in Richtung Hololens von Microsoft, die für Service und Wartung ein wichtiges Werkzeug werden kann.

Ein Techniker muss ein Windrad auf See warten, dazu wird er per Hubschrauber da oben abgesetzt, stülpt sich die Vision Pro über und ist per Funk mit der Einsatzzentrale verbunden, die ihm unter die Arme greift, mit virtuellen Farbmarkierungen über realen, zu bedienenden Schaltern.

Einer der vielen Punkte, die bei der Vorstellung auffielen war die hohe „virtuelle Festigkeit“, d.h. Objekte im virtuellen Raum stehen sehr stabil und ohne zu schwanken an ihrer Stelle.

Und dieser Strang läßt sich weiter denken: Warum in Krankenhäusern oder Rettungswagen nicht ein Spezialistenteam zur Ferndiagnose und ersten Maßnahmen dazuschalten?

Museen können ihre Ausstellungen zum Leben erwecken, warum nicht statt jetzt eingestöpselter Audio-Kommentare einfach eine animierte Geschichte rund um die Entstehung des Bildes?

Geschichtsunterricht wäre richtig packend: den amerikanischen Bürgerkrieg von beiden Seiten betrachten, Zahlen und Daten dazu zu bekommen?

Und die naheliegensten Branchen sind natürlich die Gestaltenden: Architekten können einen richtigen Rundgang im Haus machen, Landschaftsplaner laden in der Garten ein, bevor der erst Grashalm gesät ist.

Ich denke, das wir am 05. Juni 2023 tatsächlich so etwas wie einen iPhone-Moment erlebt haben. Die Vision Pro wird uns noch einige Überraschungen schenken.

Wer zwei Testberichte (in englisch) lesen möchte, dem empfehle ich den von John Gruber von Daring Fireball und den von Federico Vitici

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte…?

Von wegen. Wenige Worte sind ein Bild. Das Feld der AI-befeuerten Bildgeneratoren hat einen neuen Teilnehmer bekommen. Adobe hat seine eigene Intelligenz an den Start gebracht.

Die ersten Auswirkungen kann man im unten verlinkten Video sehen.

Bisher warf man Stable Diffusion einige Worte hin, und daraus entstand irgend ein – meist etwas schräges – ein Bild. Korrekturen konnte man in Grenzen nachbauen. Adobe geht jetzt einen anderen, furchterregenden Weg.

Man nehme ein eigenes Bild in Photoshop, erzeuge eine Auswahl und tippe in das Textfeld von HAL-9000 (sorry, Firefly) z.B. wie im Video „50er Jahre Auto“. Und zack – steht ein Auto im Bild, an der ausgewählten Stelle und komplett korrekt beleuchtet und beschattet.

Beeindruckend, so richtig gut oder furchtbar wird es, wenn man Sachen einbauen läßt, die zum Kontext des Bildes passen. Das Video gibt in den letzten Minuten mit dem perfekt integrierten See eine Vorahnung, welche Massen an irrrealen Bildern über und hereinbrechen werden. Jeder Schwurbler kann sich seine wirre Gedankenwelt jetzt mit passenden Bildern auspolstern – ein Abo von Adobe vorausgesetzt.

Ich bin gespannt, aber nur verhalten begeistert!

https://www.youtube.com/watch?v=Sp6K3qpVFO0

Die WWDC im Juni wird spannend…

Warum? Nur so ein Gefühl, genährt von der Vorstellung von Final Cut Pro und Logic für das iPad. Das ist ein großer Schritt, um die iPad-Platform weiter zu etablieren und zu verbreitern, und Apple würde sich normalerweise nicht nehmen lassen, das ausführlich zu besprechen.

Nur 90 Minuten…

Die WorldWideDevelopersConference (WWDC) im Juni dauert 90 Minuten, es gab ganz wenige, die sich 120 Minuten hinzogen. Danach ist die Aufmerksamkeitsspanne für die vielen „magischen, unglaublichen“ neuen Produkte vorbei. Es gibt also ein klares Zeitkontingent, und Apple hat jetzt grad für 10-15 zusätzliche Minuten gesorgt.

Dass Apple jetzt die Vorstellung von Logic und FCP eher so im Nebenbei erledigt, könnte ein Indikator sein, dass die 90 Minuten im Juni gut gefüllt und sehr spannend sein könnten…

Wie jedes Jahr: WWDC 2013 am 5.6.2013

Apple hat heute den Termin für die diesjährige Entwicklerkonferenz bekannt gegeben: 05. Juni bis zum 09. Juni. Alle Entwickler können kostenlos online an alles Sessions teilnehmen, und am 5. Juni ist vormittags (in Kalifornien) wieder die Keynote. Was erwarten wir?

  • – macOS 14
  • – iOS 17
  • – neues iPhone 15 (ohne mechanische Knöpfe)
  • – AR/ VR?

In den nächsten Wochen tragen wir mal kurz und bündig zusammen, was das Apple Universum grad so bewegt..