Nachtrag: Wer die Software nicht mehr braucht: es gibt jetzt eine kleine Software, mit der alles rückstandsfrei entfernt werden kann.

Mit dem Umbau auf die neuen Apple-Chips M1/M2/M3 sind die MacBook Air so leistungsfähig geworden, dass bei immer mehr unserer Kunden die Frage laut wird, ob man nicht mehrere Monitore am MacBook Air M1/M2/M3 betreiben kann – neben dem erlaubten einen.

Apple sagt nein

Apple gibt in den Leistungsdaten genau einen erlaubten Monitor an, und auch, wenn man über ein Dock z.B. mehrere Monitore physikalisch anschließt, dann wird nur einer davon bedient.

Abhilfe

Für (fast) jedes technische Problem bastelt jemand eine Lösung, und auch hier gibt es eine. Man installiert eine Software, die zwei weitere Bildschirme auf den verfügbaren Grafikkernen simuliert und die Daten dazu über USB-C an ein spezielles Dock schickt, die diese gemischten Signale auseinanderbastelt und auf DisplayPort/HDMI schickt. Nachteil: Man muss einen Treiber installieren, und da kann es sein, dass nach Apple Systemupdates das Ganze plötzlich nicht mehr funktioniert.

Wie machen? Gehen wir Schritt für Schritt vor.

Schritt 1: DisplayLink macOS Software laden

Gebaut von der Firma Synaptics, und herunterzuladen kostenlos hier. Die erste Befürchtung, dass man nach einem Systemupdate von Apple mit leeren Händen dasteht ist eher gering: Die Sodtware wird sehr aktiv gepflegt, es gibt regelmäßige Updates. Bei uns nutzen mehrere Techniker diese Kombination teilweise seit Jahren, und bisher funktioniert alles reibungslos.

Nach dem Download installieren, und anschließend fordert die Software unter macOs Ventura das Recht ein, Bildschirmaufnahmen zu machen. Der Grund dafür ist es, dass die Software von den virtuellen Bildschirmen die aktuellen Pixel abgreifen möchte, und dafür braucht sie die Freigabe. Erläutert der Hersteller in diesem Dokument.

Nach der Installation nistet sich die Software in der Menüleiste ein, das sieht dann so aus:

DisplayLink Kontrollcenter

Hier sollte man den Start bei Systemstart anhaken, und wer eine Apple Watch hat und damit den Rechner wie gewohnt entsperren möchte, sollte dort auch einen Haken setzen. Nach der Installation steht am Ende der rechten Spalte erst einmal, dass kein unterstützter Monitor gefunden wurde. Im Bild oben werden von den insgesamt angeschlossenen Monitoren nur die ZUSÄTZLICH betriebenen aufgelistet, der dritte im Bunde wird ja nativ von macOS unterstützt.

(*) „Login screen extension status“: Da kann man eine zusätzliche Software laden, die die DisplayLink-Software schon auf dem Anmeldebildschirm aktiv macht. Tut man das nicht, wird der Anmeldebildschirm auf einem Bildschirm angezeigt und erst nach dem vollständigen Start kommen die beiden anderen dazu.

Schritt 2: Für genug Anschlüsse sorgen

Das MacBook Air hat nur zwei Anschlüsse, wir brauchen also irgend eine Hardware, die diese gewünschten Anschlüsse hat. Dazu stellt der Hersteller auf dieser Seite eine Liste mit unterstützten Geräten zur Verfügung. Es sollten alle Adpater und Docks funktionieren, die das folgende Logo tragen:

DisplayLink Logo

In meiner Installation nutze ich dieses Gerät:

i-tec USB 3.0 / USB-C / Thunderbolt 3, 3x 4K Docking Station + Power Delivery 85W

Angeschlossen sind zwei LG-Monitore, ein 4K 32″ und ein „Doppelmonitor„. Der ist fast quadratisch und kann über zwei Eingänge zwei Bildschirme übereinander darstellen. Wenn der Rechner startet, wird der am HDMI-Eingang angeschlossene Monitor als erster dargestellt, nach erfolgreichem Start kommen die beiden per DisplayPort angeschlossenen dazu. Im Kontrollfeld der Software kann man für jeden von der DisplayLink-Software angesteuerten Bildschirm eine Rotation einstellen, man kann also einen Monitor hochkant montieren und hat dann eine schicken Hochformatmonitor für z.B. A4-Darstellung.

Schritt 3: Kein Schritt 3! Anschließen, läuft!

Über das Dock wird das Air auch geladen und eine Gigabit-Ethernet-Leitung bereitgestellt. Da sich jetzt über die einsame USB-C-Verbindung drei Bildschirme und Netzwerk um Bandbreite streiten, ist eine zusätzlich angeschlossene Festplatte nicht mehr so besonders schnell. Das kann man aber über ein Thunderbolt – Hub, z.B. so eines von OWC elegant lösen.

Fazit: Funktioniert reibungslos

Das MacBook Air ist mit dem ganzen Drum und dran zu einer ausgewachsenen Workstation geworden, mit so viel Leistung, dass es für meine Lightroom/Photoshop-Arien völlig ausreicht. Und das auf jetzt drei Monitoren. Betreibt man es solo, ist es einfach wunderbar klein und leicht.

MacBook Air – die heimliche neue Workstation? 