von Wolfgang Kunckel | Aug. 20, 2024 | Allgemein
Vorsicht. Onlinemaulerei!
Liebe IT Menschen, liebe Investoren in IT-Menschen – könnt ihr alle mal ein paar Umdrehungen aus diesem übergeschnappten KI-Hype nehmen?
Wenn man euch so zuhört, dann hat kein Programm/Gerät ohne KI auch nur den Hauch einer Überlebenschance. Was ist das nächste große Ding? Tütensuppen mit KI? Kocht sich selbst?
Seit man KI nutzen kann, beobachte ich einzelne erstaunliche Ergebnisse, meistens ist das, was die KI anrichtet aber eine veritable Katastrophe. Jüngstes Beispiel in einer Kette von Entgleisungen: Da hat jemand die KI nach einem Gerichtsreporter gefragt, und die hat brav geliefert. Herr Bernklau (so heißt der bedauernswerte Mensch) sei ein Kinderschänder, Ausbrecher aus der Psychiatrie und last but not least ein Witwenbetrüger. Da würde ich mir aber auch erstmal die Augen reiben, wenn jemand so etwas über mich behauptet.
Liegt wohl daran, dass Microsoft Copilot sich kräftig irgend etwas aus den digitalen Fingern gesaugt hat. Herr Bernklau ist eigentlich Gerichtsreporter und hat über Fälle mit diesen Themen berichtet. Und leider hat wohl der Copilot das ganze Thema bzw. den Unterschied mit Berichterstattung über und den Taten selbst nicht so ganz auf dem Schirm – ist ja auch nicht so wichtig, Hauptsache der ausgegebene Text knallt. Wahrheit – ich bitte Sie. Was brauchen wir Wahrheit und Fakten, wenn wir KI haben?
Die KI frisst sich selbst
Ich prophezeie mal, daß das noch schlimmer wird, und zwar ziemlich zügig. Alle sind begeistert von KI, alle lassen ihre Mails von KI schreiben oder überarbeiten. Super. Seit einiger Zeit sind immer mehr Mails, die bei mir in den Eingangskorb flattern, eine schlimme Soße. Man kann regelrecht beobachten, wie bestimmte Wortungetüme sich wellenförmig verbreiten.
Das Schöne daran: All dieser KI-generierte Mist wird dann der nächsten KI zum Fressen vorgeworfen, und nach dem dritten Umlauf fragen sich alle, woher dieser laaaangweilige Stil, diese immer gleichen Marketing-Soßen und dieser unverantwortliche Unsinn kommt.
Mittlerweile hat hat das ein Ausmaß erreicht, dass ich ausnahmslos alle Anfragen in LinkedIn ungelesen und kommentarlos lösche.
Liebe Mit-Linked-innerInnen: Wenn ihr wirklich was von mir wollt, dann will ich wissen, wes Geistes Kind ihr seid und wie ihr euch ausdrückt, ich will wirklich nicht wissen, daß ihr mittlerweile in der Lage seid, einen ChatGPT, einen Copilot oder ähnliches Gesocks zu bedienen.
Sympathisch fand ich die Ankündigung von Procreate, in diese Software KEINE Ki-Funktionen einzubauen.
In einigen Monaten wird es eine neue Auszeichnung sein: „Der Verfasser war in der Lage, einen zusammenhängenden Gedanken zu fassen OHNE auf KI zurückzugreifen.“
Furchtbar. Laßt doch die KI da, wo sie Sinn macht. Mustererkennung in der Medizin, etc., so etwas. Hört auf, die sowieso schon arg gefährdete menschliche Kommunikation damit weiter zu schreddern.
Danke fürs Zuhören.
von Wolfgang Kunckel | Juli 16, 2024 | Allgemein, iOS, Sicherheit
Für alle Reisenden, die mit einem iPhone unterwegs sind, haben wir einen Artikel bereitgestellt, in der wir dabei helfen, die Reise so sicher und fehlertolerant zu gestalten wie möglich.
Einer der wichtigen Punkte dabei ist die Überlegung, was man bei einem Verlust des iPhones machen kann, um weiter an alle Dinge zu kommen, die auf dem Telefon gespeichert sind: Voucher, Codes, Bordkarte, kontaktlos zahlen…
Dabei ist eine Empfehlung, bei Neukauf eines iPhones das alte Telefon zu behalten und als Backup mitzunehmen und im Notfall zu nutzen. Dazu bedarf es einiger Vorbereitungen, das haben wir in diesem Artikel mal zusammengefasst. Und zu diesen Vorbereitungen kommt jetzt eine dazu: die Einrichtung der Push-TAN auf mehreren Geräten.
Seit gestern ist dieses Thema für Sparkassen-Kunden etwas schmerzfreier. Man kann mit der neuen PushTAN-App mehrere Geräte freigeben, also auch das oben beschriebene Backup-Phone.
Geht doch.
von Wolfgang Kunckel | Juni 1, 2024 | Allgemein
Da hätte man doch nach den letzten Vorfällen mal gedacht, dass irgendjemand in diesem Konzern die Losung ausgibt: „Ball flach halten, Schadensbegrenzung, sorgfältige Kommunikation nach aussen.“
Machen Sie aber nicht, statt dessen gehen sie kommunikationstechnisch in die Vollen und schieben das nächste Desaster an.
Was ist passiert?
Sie kündigen eine neue Software für Windows 11 an und neue Rechner, die jetzt auch AI/KI können, und als besonderes Feature zum Wohle aller Anwender gibt es eine Software namens „Recall“.
Was macht die?
Einfach ausgedrückt: Beobachtet jede Aktion des Users, indem alle paar Sekunden und wenn sich der Bildschirminhalt ändert ein Screenshot gemacht wird. Der wird dann durch KI analysiert und die Ergebnisse in einer SQL-Datenbank auf dem Rechner gespeichert. Es werden Screenshots VON ALLEM gemacht: Das Bankprogramm ist offen? Nehmen wir mit. Sie tummeln sich grad auf einer Webseite für Freunde der unbekleideten Freizeitgestaltung? Könnte man doch auch mal dokumentieren. Kleiner Chatverlauf mit einem wirklich guten Freund?Her damit! Und diese Screenhots und die Datenbank sollen dem Anwender helfen, sich an alle Aktionen auf dem Rechner zu erinnern. Es ist so, als wenn ein Mitarbeiter von Microsoft hinter ihnen sitzt, Ihnen in den Nacken atmet und alles beobachtet, was Sie tun.
Warum ist das ein Problem?
Weil Microsoft bei der Präsentation zum Beispiel Reporter, die Fragen nach der Sicherheit gestellt hatten, dreist belogen hat. Wenn Sie einen Virus auf dem Rechner haben, dann können Angreifer auch diese komplette Datenbank auslesen. Demonstriert haben das einige technisch versierte Menschen, die auch einen Virenschutz umgangen haben. Der ganze Hack hat wenige Sekunden gedauert, die Datenbank ist optimiert, deswegen klein und auch schnell zu kopieren. Rechner anmachen. Kaffee umrühren und zack – alle Daten in der weiten Welt.
Was wird passieren?
Die Software ist bei der Installation aktiviert. Und jetzt stellen wir uns mal unsere Eltern oder Großeltern vor, die so einen neuen Rechner bekommen, denen Sicherheit nicht SOOOOO wichtig ist („passwort“ und diese Dinge). Da haben Hacker dann völlig neue Dimensionen der Schlechtigkeit zur Verfügung. Wir werden, denke ich, massive Datenabsaugungen und leergeräumte Konten erleben.
Sagte ich schon dass ich einen WEITEN Bogen um alle Produkte von Microsoft mache?
von Wolfgang Kunckel | Mai 7, 2024 | Angebote, Intern, Werkstatt
Kurzer Hinweis in eigener Sache:
Heute kam die Meldung, daß Gravis zum 15.06. alle Filialen schließt; auch die beiden in Bremen in der Knochenhauer Strasse und in der Waterfront sind von der Schließung betroffen.
Damit fällt dann ein weiterer Verkaufs- und Servicepunkt weg, nachdem die Firma Comspot im Weserpark dort im Verzeichnis nicht mehr gelistet ist – auch auf der Webseite von Comspot wird Bremen nicht mehr aufgeführt.
Die schlechte Nachricht: Wenn Sie einen Hardware-Reparaturfall mit Ihren Apple-Geräten haben, dann ist nur noch Saturn-Hansa zu Ihrer Unterstützung da.
Die gute Nachricht: Wer seine Geräte lieber nach einem beratenden Gespräch und trotzdem zu guten Preisen kauft, der ist (wie in den letzten 30 Jahren) bei uns weiterhin richtig. Und wer einen „Nicht-Hardware-Servicefall“ hat, dem können wir mit unserem Team von Technikern schnell und gut helfen.
Anfragen zu Verkauf und Service gern unter apple@kunckeledv.de oder 0421-3499913.
von Wolfgang Kunckel | Mai 7, 2024 | Mac, Meinungen, Software
Heute morgen im Support: Aufgeregter Anruf eines Anwenders – er hätte bestimmt einen Virus. Warum? In seinem Userverzeichnis liegt ein kryptischer Ordner „ai_overlay_tmp„, und wenn er den löscht ist er kurze Zeit später wieder da.
Eine kurze Recherche ergibt: Das ist kein Virus, das ist die letzte Glanztat der Firma Logitech. Mit dem Update ihrer „Logi Options+“ – Software auf Version 1.7 gibt es die mehr als fragwürdige Idee, einen „Prompt-Builder“ für ChatGPT einzubauen, d.h. eine Taste an der Maus ermöglicht den direkten Zugriff darauf. Naja. Merkwürdige Idee, aber noch fragwürdiger ist es, einfach Im Userordner einen solchen Ordner anzulegen. Verantwortungsvolle Programmierer legen so etwas in den „Library“ – Ordner.
Erschwerend kommt noch dazu, dass diese LogiOptions+ eine aufgeblähte, fehlerhafte Software ist. Bei jedem Aufruf meckert sie fehlende Privilegien für die Bildschirmsteuerung an und in unregelmäßigen Abständen verweigert das Scrollrad dann seine Funktion, bis man sich erneut durch die Freigabe gekämpft hat – obwohl die immer aktiv war.
Ich arbeite gern mit Logitech – Mäusen, die Software aber ist eine Zumutung und wurde bei mir vor einiger Zeit durch die sehr gute“SteerMouse“ – Software ersetzt. Hochgradige Empfehlung!
Die Logitech Software können Sie auf dem Mac einfach in den Papierkorb werfen.