Die Zutaten sind da…

… was noch fehlt, ist das Rezept. Und jemand muss den Herd anschalten. Wer, wie ich, zwischen dem Mac und dem iPad wechselt, um an einer Aufgabe auf beiden Plattformen zu arbeiten, dem kommt das Arbeiten auf dem iPad vielleicht auch etwas vor, als würde man am Mac mit Handschuhen arbeiten. Da ist das macOS durch Jahre der Verfeinerung einfach besser…

Der Elefant im Raum

Seit der Vorstellung des iPad Pro 12,9 habe ich das nagende Gefühl, etwas zu übersehen. Etwas, das so klar und groß vor Augen ist, dass man es, wie den sprichwörtlichen Elefanten im Raum, übersieht.

Zutat 1: M1

Der gleiche Prozessor, der in den aktuellen Macs ist, wird jetzt auch im neuen iPad Pro genutzt. Die Leistungsdaten sind, erwartungsgemäß, überbordend – für ein iPad.

Zutat 2: Display

Das im iPad verbaute Display ist quasi ein Ausschnitt aus Apples ProXDR Display – zu kaufen für schamfreie 6000€. Farbraum, Kontrast, alles da für was immer man professionell farbig bearbeiten möchte – Fotos, Videos, Renderings…

Zutat 3: Magic Keyboard

Mit der Vorstellung des Magic Keyboard und iPadOS13 hat das iPad einen Cursor bekommen: Einen kleinen, grauen Punkt, den man mit dem Trackpad über den Bildschirm schubsen kann. Das funktioniert überraschend gut.

Zutat 4: Speicherplatz

Das neue iPad Pro 12.9 (warum eigentlich nicht einfach 13“?) kann mit bis zu 2 TB Speicherplatz ausgestattet sein. Sicherlich, für Menschen, die viel in 4k oder 8k Video schneiden oder hunderte von Photos bearbeiten, ganz sinnvoll. Aber wer tut das? Wenige, denke ich.

WWDC 2021 voraus

In wenigen Tagen ist WWDC, und es ist keine große Wahrsagekunst anzunehmen, dass Apple neue Versionen von iOS, iPadOS und macOS vorstellen wird. Und meine Überzeugung ist, dass wir mindestens eine deutliche Neuerung im iPadOS sehen werden – oder: Schalten wir den Herd mal an und köcheln etwas Gerüchte. Entweder fährt Apple die langsame Strategie und baut das iPad OS deutlich aus, oder es wird eine Überraschung geben: eine Möglichkeit, MacOS zusätzlich auf dem iPad zu installieren. Warum nicht? Die nötigen Bestandteile sind alle da (siehe oben), und eine Möglichkeit, entweder als iPad zu booten oder als macOS sollte sich auch einbauen lassen. Dazu ein gemeinsam genutzter Speicherbereich über iCloud Drive und fertig ist die Laube.

Was ich gern sehen würde auf dieser WWDC:

Hardware: Guckt man sich die letzten 20 Konferenzen an, dann gab es auf 13 davon eine Hardwareankündigung. Mein Favorit: Ein 14″ MacBook Pro mit einem leicht verbesserten M1, also M1X.

Verbessertes iPad OS: Endlich ein vernünftiges Multitasking-System auf dem iPad. Ganz im Ernst: Wer jemals versucht hat, eine nicht im Dock befindliche App in SplitView zu bekommen und das iPad dabei nicht an die Wand geworfen hat, der hat meine Hochachtung was Geduld angeht. Also, Apple, da ist Raum für Verbesserungen und ein dankbares Publikum.
Wetten werden angenommen!

Die ProApps von Apple auf dem iPad!

Wetten werden angenommen!

Nachträge:

Retweetet von JLG: VM auf iPad?

WWDC 2021 – voll virtuell, ey!

AppleM1„Glow and behold“. Die Einladung kam heute an, die diesjährige Apple-Entwicklerkonferenz findet vom 07. Juni bis 11. Juni statt, sie ist komplett online und kostenfrei. Bisher waren durch die Gerüchteküche immer schon die wesentlichen Dinge durchgesickert, so richtig dicke Überraschungen gab es kaum. Aus dieser Ecke kommen die fast schon üblichen Verdächtigen, also neue iPad, die mysteriösen „Air Tags“ und mehr in dieser Liga. Was die Sache dieses Jahr spannend macht: Apple ist auf einen eigenen Prozessor umgestiegen, die Einstiegsklasse in Form von Mac mini, Mac Book Air und Pro 13“ hat für erstaunliche Furore gesorgt. In den letzten Wochen ist der iMac Pro eingestellt worden, und bei den Lieferanten sind bestimmte iMac-Modelle knapp geworden oder gar nicht mehr lieferbar. Ich wette ungern, aber hier würde ich mal eine Ausnahme machen: wir werden als Ankündigung neue Modelle sehen, mit einem etwas aufgebrezelten Prozessor („M1X“?) und Leistungsdaten, die das Vorgängermodell in den Schatten stellen. Wer sich also mit dem Gedanken trägt, einen iMac zu kaufen und nicht auf den Intel-Prozessor angewiesen ist (Stichwort Windows auf dem Mac), der sollte vielleicht seinem alten Rechner einen freundlichen Klaps auf den Prozessor geben, damit er noch drei Monate durchhält. Wir werden an dieser Stelle informieren, und auf Wunsch verkaufen wir Ihnen die neuen Geräte dann auch..

Nachtrag: das mit den Airtags hat sich erledigt. Die wurden im April vorgestellt und sind verfügbar!

Sicherheit bei Apple…

Alles über Sicherheit bei Apple. Apple hat auf seinen Webseiten eine interessante Zusammenfassung veröffentlicht, in der es um Sicherheit geht. In Englisch, aber leicht zu lesen und nicht allzu nerdy.

Man merkt es ja selbst: Von Systemversion zu Systemversion wird das System sicherer gemacht. Fällt einem erstmal dadurch auf, das bestimmte Dinge nicht mehr so einfach gehen wie vorher und man immer mehr Erlaubnisse explizit abnicken muss. Rechner steuern, Festplattenvollzugriff, Systemerweiterungen freigeben…

Warum das so ist und wie die Hardware mit dem System und der Software zusammenspielt, das ist in diesem Artikel sehr schön auf den Punkt gebracht.

Manche Punkte leuchten sofort ein: die allermeisten Angriffe richten sich gegen Prozessor und Speicher, und mit der Einführung des T2 – Prozessors auf dem Mac und der „Secure Enclave“ auf iOS umgeht Apple elegant diese Gefahr. Dieser Bereich des Rechners ist logisch komplett getrennt von Rest des Rechenwerkes. Braucht die CPU eine Freigabe für irgend etwas, kann sie den T2 nur fragen: „Ist das der User, der er vorgibt zu sein?“ und bekommt als Antwort nur ein Ja oder Nein. Die gesamte Fingerabdruckerkennung oder FaceID wird ausschließlich in diesem gesicherten Bereich durchgeführt und verlässt das Gerät nie. Auch der sehr wichtige Hauptschlüssel für die Verschlüsselung der SSD wird nur in der Secure Enclave vorgehalten und nie an die CPU durchgereicht – wo bösartige Software ja eventuell Zugriff darauf hätte.

WWDC 2019 – „Write code, Blow minds“ -Teil 2: iPadOS

Da wir hier ja streng subjektiv vorgehen, präsentiere ich heute meinen zweiten wichtigen Punkt der Entwicklerkonferenz: die Trennung von iOS, dem Betriebssystem für alle iPhones und iPads in ein iOS weiterhin für iPhones und ein iPadOS für die iPads. Klingt erst einmal trivial, birgt aber großes Potential. Bisher war durch die enge Verzahnung der Geräte ungefähr Gleichstand bei den Features, und erste zaghafte Versuche, das zu durchbrechen gab es auch schon: mit iOS 11 haben die iPads Multitasking gelernt, also zwei Programme gleichzeitig anzuzeigen. Den richtigen Schritt ist Apple jetzt gegangen mit dem iPadOS. Damit ist der Unterschied in den Features quasi offiziell, und Apple kann jetzt befreiter spezielle Features für jede Plattform weiterentwickeln. Zu den speziell auf dem iPad zu erwartenden Neuerungen gehören herausgepickt die vier folgenden:

1.) Noch bessere Anbindung des Apple Pencil: Wenn man mit einem Stift arbeitet, dann ist ganz wesentlich für ein angenehmes Schreibgefühl die Latenz, das ist die Zeit zwischen Stiftbewegung und dem Zeitpunkt, an dem die Linie auf dem Bildschirm gefolgt ist. Bisher gibt Apple dafür eine Zeit von 20ms an, was schon sehr gut ist und woher dieses sehr natürliche Zeichengefühl auf dem iPad rührt. In iPadOS 13 wird die Zeit halbiert und liegt dann nur noch bei 9ms. Was das schon gute Gefühl beim Schreiben Zeichnen und z.B. der Bildbearbeitung in Lightroom noch einmal verbessern wird.

2.) Safari zeigt statt der mobilen Webseite jetzt die Desktop-Webseite an. Das iPad wächst damit immer mehr in Richtung Desktop-Rechner. Bisher bekam man von jeder Webseite immer ungefragt die mobile Version geliefert und angezeigt – so vorhanden, ab iPadOS 13 ist das anders: Dann kommt immer die Seite zur Ansicht, die auch auf dem Rechner geladen wird. Vorteil: Schlecht gemachte mobile Webseiten nerven nicht mehr so, und man stutzt nicht mehr so oft über fehlende Menüs oder verschobene Inhalte.

3.) Neue Gesten für diverse Funktionen. Das umfasst Copy & Paste, das umfasst aber vor allem die Undo/Rückgängig-Geste: Dazu musste man das Gerät immer schütteln. Was auf dem iPhone noch funktioniert, sieht spätestens auf einem 13“ iPad Pro albern aus. 

4.) Files. Das Beste zum Schluß. Endlich, endlich gibt es den direkten Zugriff auf Speichermedien, die in den Lightning bzw. USB-C – Anschluß des iPad gesteckt werden. Damit fallen diverse Umwege und Krücken weg. Es wird ENDLICH möglich sein, Bilder von der Kamera/Karte DIREKT in Lightroom mobile einzulesen, ohne erst den Umweg über die Photos – App machen zu müssen. Das hat Einfluß auf den Arbeitsablauf im Lightroom-Universum, unseren Artikel darüber haben wir schon mit einem Hinweis versehen und werden ihn nach Release von iPadOS13 aktualisieren!

Apple Pay ist da und es geht ganz einfach…

Am 13. Dezember wird das lange angekündigte Apple Pay in Deutschland freigeschaltet. Lesen der Nachricht und Aufrufen der N26 App geschieht in einer einzigen fließenden Bewegeung. Nach dem Einloggen per FaceID fragt die App nach, ob sie meine N26 Mastercard an Apple Pay auf dem iPhone weiterreichen darf. Darf sie, und nach ca. 10 Sekunden Arbeit ist die Karte sowohl auf dem iPhone als auch auf der Uhr freigeschaltet. Bei den dann anstehenden Weihnachtseinkäufen ist in einem Laden an der Kasse wenig los. Auf Nachfrage bejaht der Verkäufer, dass das Terminal kontaktlose Zahlungen anehmen kann. Ich tippe zwei Mal die Seitentaste der Apple Watch, die Karte wird auf dem Display dargestellt, darunter der Satz: „Zum Bezahlen ans Lesegerät halten“, oben am Rand des Bildschirmes steht „Bereit…“. Die Uhr auf das Display des Terminals legen, es vibriert quasi sofort, ich nehme die Uhr wieder weg und eine Sekunde später kommt die Nachricht auf die Uhr, dass der Betrag von XX,XX€ erfolgreich abgebucht wurde. Das Ganze ging schneller, als man sonst die Geldbörse aus der Tasche gezogen hat. Die Dame in der Schlange hinter mit beobachtet das und ist völlig begeistert. So etwas will sie auch sofort haben. Der Verkäufer freut sich und vermeldet eine Premiere mit einer neuen Zahlungsart. In den nächsten Tagen zahle ich hemmungslos mit Apple Pay, sowohl mit Uhr als auch mit iPhone. Fast überall bin ich die Premiere, und ausnahmslos überall geht es schneller als Bargeld oder Karte.  Von ca. 40 Zahlungen klappt es bei einem einzigen Terminal nicht, wobei unklar ist, ob es an Apple Pay oder der bekannten Zickigkeit dieses Terminals liegt. Weitere Erleichterung: Es funktioniert auch an Terminals, die mir sonst die Zahlung mit der N26 Maestrocard verweigert haben. Ab sofort wandern die Plastikkarten aus der Geldbörse in die Schublade.

Allen Lesern frohe Weihnachten!

Die neuen iPhones – kaufen oder nicht?

Die neuen iPhones – kaufen oder nicht?

Seit dem 12.09. steht sie wieder im Raum, die große Frage: Upgraden oder nicht? Liest man sich die technischen Daten durch, dann ist der Vergleich zwischen dem iPhone X und dem iPhone Xs eher ernüchternd.
Etwas schneller hier, etwas besser dort, etwas mehr Uuupmh da. Im Normalfall würde ich jetzt sagen: Ich hab ein X, ich überspringe dieses Modell. Wenn da nicht die Sachen im Kleingedruckten wären, und die verstecken sich in einer kleinen Zahl während der Präsentation: „Der Kamerasensor sammelt bist zu 50% mehr Licht“. Als Photographie-besessener iPhone-Besitzer fragt man sich doch: Nanu? Wie machen die das? Apple kann zwar viel, aber die physikalischen Gesetze ändern kann es nicht: Mehr Licht kann ein Chip nur dann sammeln, wenn die einzelnen Pixel größer sind/mehr Fläche haben. Mehr Fläche für das einzelne Pixel bedeutet aber auch 12 Millionen mal mehr Platz für 12 Millonen Pixel – heißt: Der Sensor müsste größer geworden sein. Und ein größerer Sensor bringt das ganze Linsensystem durcheinander, die Brennweiten ändern sich.

Recherchiert man etwas im Internet, stößt man auf einzelne Hinweise. Es ist tatsächlich wahr: Der Sensor im neuen Xs ist 32% größer als der in der vorherigen Generation. Also müssen sich dann die Brennweiten ändern, und das tun sie auch: Die neue Weitwinkellinse ist tatsächlich etwas weitwinkliger, vergleicht man Bilder der beiden iPhones, dann ist beim Xs „mehr drauf“ als beim alten iPhone X.

Jetzt wird es spannend: Auf der Keynote hat sich Phil Schiller kräftig an der Kamera abgearbeitet, und es fiel der Begriff: „Computational photography“, also computerunterstützte Photographie. Das soll so schicke Dinge wie Smart HDR unterstützen, also die Möglichkeit, den Kontrastumfang der Szenerie besser einzufangen, sprich einen höheren Dynamikumfang aufzunehmen. Traditionell macht man das durch mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungen direkt nacheinander, die dann in der Postproduktion miteinander verrechnet werden. Das iPhone macht das schon immer und klebt dann ein „HDR“ – Label an die Photos.
Das neue iPhone macht das auch, aber quasi still und leise. Das Label gibt es erst, wenn die HDR-Berechnung deutlich ist, jedes Photo wird kontrastmäßig verbessert. Diese verbesserte „Smart-HDR“-Funktion hat durch den größeren Chip mehr Spielmaterial, die Ergebnisse sind erstaunlich: Auf der wie immer gut recherchierenden Seite Daring Fireball sind Beispielphotos zu sehen, die einen wirklich eklatanten Unterschied zeigen.

Upgraden oder nicht? Photographisch Interessierte: Unbedingt!