Der Personalausweis wird ePerso

Bei meiner Bank bestelle ich eine Kreditkarte, im Laufe des Vorganges stellt sich heraus, dass mein hinterlegter Personalausweis abgelaufen ist. Kein Problem, man kann sich per Videolegitimation legitimieren. Beim Aufruf des Links werden zwei Verfahren angeboten, einmal „normale“ Videolegitimation und einmal über den ePerso. Für erstes braucht man einen vernünftigen Hintergrund und sollte einigermaßen präsentabel sein, für letzteres braucht man nur die PIN des Ausweises.

Ich lade die dazu benötigte App herunter, suche die damals vergeben PIN heraus – dank Passwortverwaltungsprogramm auch einfach gemacht – und halte den Personalausweis bereit.

Beim Start des Authentifizierungsprogrammes wird eine TAN angezeigt, die auf der Webseite einzugeben ist und die wohl in den weiteren Prozess „eingebacken“ wird, um die Identifikation der Verbindung sicherzustellen. Dann wird die PIN des Ausweises abgefragt und es kommt die Aufforderung, den Ausweis direkt an das Telefon zu halten. „Der Leseprozess wird gestartet“, danach muss man Vorder- und Rückseite des Ausweises fotografieren.

Es wird etwas gerechnet und nachgedacht, und dann kommt eine Ziffernfolge, die auf der wartenden Webseite einzugeben ist.

Dauer: 2 Minuten.

Die Frage, die ich mir nur stelle: In den Jahren, in denen ich den neuen Ausweis schon habe und in denen ich diverse Male mit Ämtern und Behörden zu tun hatte und mich mühevoll legitimieren musste – warum ist das jetzt das erste Mal, dass es so schick und einfach geht? Ist das der Digitalisierungsstau, von dem immer alle reden?

Schlüsselkarten ohne Karte

Eine Sammlung von Texten, die auch im techniktagebuch erscheinen/erschienen sind und Technik im Alltag und deren Entwicklung zum Thema haben.

https://techniktagebuch.tumblr.com

Im Juli 2022 sind wir für einige Tage in Kopenhagen. Gebucht hatten wir online, und beim Einchecken bekommen wir zwei der bekannten Schlüsselkarten, die man nur noch vor das Zimmerschloß halten muss, nicht irgendwo einstecken. Bzw. doch, aber erst nach dem Betreten des Zimmers, um den Strom anzuschalten.

Wenige Minuten nach dem Einchecken kommt eine Mail mit unseren elektronischen Zimmerkarten.

Zimmerschlüssel als Mail
Zimmerschlüssel als Mail

In der Mail gibt es einen Link (der große grüne Knopf). Tippt man den an, öffnet sich die Liste der verfügbaren Schlüssel. Das ist in diesem Hotel die Eingangstür zur Strasse und zum anderen die Tür zum Zimmer.

Zwei Türen zur Auswahl
Zwei Türen zur Auswahl

Und das Wunderbare daran: Es funktioniert. Ein längeres Halten des entsprechenden Knopfes entriegelt die Tür. 

Was ich nicht ausprobiert habe: Vom Prinzip müsste es auch aus der Entfernung gehen, weil das Schloß weder mit Bluetooth gekoppelt wurde noch per NFC – dazu halte ich das Mobiltelefon zu weit vom Schloß entfernt.

Parken mit schneller Ausfahrt

Eine Sammlung von Texten, die auch im techniktagebuch erscheinen/erschienen sind und Technik im Alltag und deren Entwicklung zum Thema haben.

https://techniktagebuch.tumblr.com

Wir sind für einige Tage in Kopenhagen, und aus Gründen sind wir mit dem Auto gefahren. In der Stadt werden wir Leihräder nutzen, das Auto muss also weg. Nun ist Parken in Kopenhagen „mal eben irgendwo“ nahezu unmöglich, es empfiehlt sich der Besuch eines Parkhauses.
Bei der Einfahrt steht ein Hinweisschild, in etwa: „Achtung, wir scannen und merken uns ihr Kennzeichen…“
Die weitere Erklärung darunter wird nicht gelesen wegen drängelndem Parker hinter uns.
Aus dem Ticketautomat kommt auf Knopfdruck das Ticket, und auf dem ist deutlich unser Autokennzeichen abgedruckt.
Wir stellen den Wagen ab und widmen uns der Stadt.
Nach 4 Tagen hole ich den Wagen ab. Dazu schiebt man das Ticket ein, zahlt eine horrende Summe – bargeldlos, natürlich. In den ganzen 4 Tagen haben wir tatsächlich nicht einmal mit Bargeld gezahlt, selbst HotDog und Eis gehen bargeldlos.
An der Ausfahrtschranke will ich das Ticket irgendwo vorzeigen / vorhalten / einstecken – brauche ich aber nicht. Beim Heranfahren an die Schranke wird das Kennzeichen gelesen, mit dem gezahlten Ticket abgeglichen und die Schranke geht auf.

M2 gegen MacPro

Die ersten Test und Benchmarks für das MacBook Pro 13“ mit dem neuen M2-Prozessor tauchen auf, und einer der Verfasser hat aus dem Wust von Messwerten einen kleinen Satz destilliert:

Der aktuelle M2-Prozessor ist schneller als der immer noch verkaufte MacPro in der Basiskonfiguration!

Erstaunlich, besonders, wenn man sich vor Augen führt, dass der angesprochene MacPro um die 5000€ kostet, ein einigermassen solide ausgerüstetes MacBook Pro (24GB RAM, 1TB SSD) nur die Hälfte.

(Und man muss es nochmal sagen: einen Großteil der iMac 27 überholt schon der M1-Chip. Erstaunlich Zeiten, in denen wir leben.)

Neues macOS im Juni…

In der Regel kündigt Apple ja auf der Entwicklerkonferenz im Juni regelmäßig neue Versionen. der diversen Betriebssysteme an. Und wenn Apple so weiter macht wie bisher, also das System immer mehr abschottet, keine fremden Bestandteile mehr erlaubt, also alles, um es sicherer aber auch unbequemer zu machen: Da hätte ich dann einen Namensvorschlag. Die letzten Namen waren ja immer kalifornische Landmarken, Orte und Gebiete, deswegen mein nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag:

„macOS Alcatraz“

Mein Kopfhörerstapel löst sich auf – Dank AirPod Max

Warum der AirPod Max für Gebrauchtverkäufe sorgt…

AirPod Max verkleinert diesen Stapel
Von unten nach oben besser…

Ich höre gern Musik. Noch gerner über kleine In-Ear-Kopfhörer (mehr dazu hier), so vom Schlage eines Sennheiser Momentum TrueWireless oder eines AirPod Pro. Am gernsten allerdings über kabellose, geschlossene Bluetooth – Kopfhörer mit ANC (Active Noise Cancellation, Aktive Geräuschunterdrückung). Und da gab es viele Versuche auf dem Weg zum optimalen Kopfhörer.

Von Unten: Bose QC35, Sony WH-1000XM2, Sennheiser Momentum.

Der Sony hatte gegenüber dem Sennheiser die bessere Geräuschunterdrückung, der Sennheiser klang runder und präziser. Sony und Sennheiser nerven an leisen Stellen bei eingeschaltetem ANC mit leisem Rauschen. Was bei allen Kopfhörern suboptimal ist: Die müssen über Bluetooth mit jedem einzelnen Gerät aus meinem kleinen Apple-Zoo gepaart werden. Schaltet man den Kopfhörer dann ein, verbindet er sich mit dem letzten verbundenen Gerät/dem am besten zu erreichenden Gerät. Das nervt: Man sitzt oben auf dem Sofa und er verbindet sich mit dem iPad unten. Wieder ausschalten, iPhone oben entriegeln, Bluetooth Einstellungen öffnen, Kopfhörer wieder einschalten und hoffen, dass es klappt.

Seit einiger Zeit ist der Sony WH-1000XM4 auf dem Markt, laut Testern mit besserem Klang und besserem ANC, wobei einige Tester einen zu machtvollen, etwas schwammigen Bass bemängeln. Irgendwann bei der Suche nach Gründen für die Anschaffung eines WH-1000XM4 stolpere ich dann über einen ernstzunehmenden und restlos begeisterten Testbericht für den AirPod Max, und bei der weiterführenden Suche reiht sich ein positiver Test an den nächsten. Den hatte ich überhaupt nicht auf dem Zettel.

Zum einer ist der doch beachtliche Preis von 600€, zum anderen bin ich bei den InEars nach anfänglicher Begeisterung von den AirPod Pro nicht mehr überzeugt. Über die Zeit ist der Sitz im Ohr schlechter geworden, der automatische Passtest liefert kein Ergebnis mehr und Bässe klingen dünn. Ersatzpolster aus Memory Foam bringen auch keine Besserung.

Die Testberichte sind aber so euphorisch…

Also in den sauren Apfel gebissen, ein BlackFriday – Angebot abgewartet und zugeschlagen. Auspacken, aufladen, einschalten – zack, mit dem grad genutzten Gerät verbunden. Soweit schon mal wunderbar, damit wäre das Verbindungsdurcheinander gelöst.

Aufsetzen, erster Eindruck – schwer. Nicht so gut geeignet für Herumlaufen und heftige Kopfbewegungen – Headbangen fällt damit aus.

Lieblingsplaylist gestartet. Puh. Da geht was. Knackige, sehr klare Bässe, nie übersteuert. Selbst bei Billie Eilish „Bury a friend“ mit den monströsen Basseinsätzen bleibt der AirPod Max sauber. Instrumente sind klar differenziert, und wenn Dolby Athmos zuschlägt, dann fächert sich die Musik unglaublich auf. Für meinen Musikgeschmack perfekt. Das Salz in der Suppe ist aber der „Transparenz“ – Modus. Stellt man den ein, ändert sich am Klang im Gegensatz zum ANC exakt gar nichts, man bekommt lediglich mit, was um einen herum passiert. Und das ist so unglaublich gut ausgewogen, die Umgebungsgeräusche werden nicht überzeichnet, Stimmen in der Umgebung kommen aus der Richtung der Sprecher.

Er sitzt perfekt, selbst nach einigen Stunden Hörens keine warmen Ohren. Es macht einfach unglaublichen Spaß, damit Musik zu hören. Beim Durchhören meiner Jazzfavoriten entdecke ich manche Stücke komplett neu. John Scofield, „Al Green Song“ – jedes Detail der Gitarre kommt rüber.

Fazit: Wer sich selbst – oder anderen Menschen – noch ein wunderbares Geschenk machen möchte: 5 Sterne von mir.