Microsofts Sicherheitssupergau (Nachtrag)

Aus gegebenem Anlass noch einmal etwas zu unserem bereits veröffentlichten Artikel (hier) zum drastischen Sicherheitsproblem bei Microsoft.

Ich lese grad einen Artikel auf heise über den Sicherheitsvorfall bei Microsoft mit dem schönen Titel „Gestohlener Azure-Master-Key: Microsofts Sicherheitsversagen ist jetzt amtlich“. Da haben Hacker bisher unbekannter (vermutlich chinesischer) Herkunft den Generalschlüssel für das Microsoft-Universum geklaut. Der Tenor des Berichtes ist vernichtend, Microsoft hat in allem komplett versagt, was sich um die Sicherheit dreht. Die Empfehlung der US-Behörde? Keine neuen Features, erst mal um die Sicherheit kümmern. Kommt Ihnen bekannt vor? Genau, Boing – etwas zu gierig geworden, mehr Finanzleute in hohen Position, die teuren, nörgelnden Ingenieure wird man dann auch los…
Und was macht Microsoft?
„Hey, easy. Alles nicht so schlimm, wir wissen zwar nicht so genau, wo die Hacker überall waren, aber wir haben das völlig im Griff. Und ab sofort ist unser geiler Copilot, der zeitweise völligen Unsinn zusammenphantasiert, jetzt (gegen Aufpreis, muss leider sein) in jedem unserer Programme eingebaut. Klasse, oder?“
Und dann überfliege ich so meinen LinkedIn-Feed, und da komme ich dann doch etwas ins Staunen. Ein IT-„Berater“ reiht sich an den nächsten, alle wollen Teams einrichten, alle Daten in Azure schaufeln, überall alle Office-Programme installieren. Und neuer idiotischer Trend: Den neuen, geilen Microsoft Copilot für alles einzusetzen, was nicht weglaufen kann. Teure Schulungen werden angeboten, wie man diese Software dazu bringt, den gleichen, zähen, langweiligen Brei zu produzieren, der überall zu lesen ist. Warum ist niemand mehr individuell und mutig, gern auch mal aneckend?

Das Ganze ist unverantwortlich, tut mir leid, das so sagen zu müssen. Kein Nutzer von irgendwelchen Microsoft-Diensten kann sich noch sicher sein, das seine Firmengeheimnisse nicht irgendwo im Darknet rumschwirren, und alle rennen wie die Lemminge auf die nächste Klippe zu, Hauptsache KI!

Man muss sich dem unseligen Trend nicht anschließen. Mein Vater sagte damals schon: „Wenn 100 Leute von der Brücke springen, müssen wir das nicht auch tun!“
Warum bei sowas alle Eier in einen Korb legen? Warum nicht Einzelprogramme intelligent miteinander vernetzen? Muss man das Telefon auch noch über Teams abwickeln? Vielleicht noch die Steuerung des Herzschrittmachers in die Microsoft Cloud legen? Der könnte dann, wenn die Bank anruft automatisch ein paar Takte höher schalten.
Im Ernst: Es gibt so viele schicke Lösungen, die man gut miteinander verbinden kann, und die auch dann weiter funktionieren, wenn mal ein Baustein ausfällt.

Wer unseren Artikel (der VOR der bösen Abrechnung von Heise erschienen ist) noch einmal nachlesen möchte: Gern, hier.

Schönen Start ins Wochenende!

Mal wieder: Lieferketten…

Aus gegebenem Anlass: 

Der Begriff „Lieferkette“ klingt ein wenig wie Hohn, da ist nichts mit Ketten. Aktuell ist der Lieferzeitpunkt für diverses Gerät von Apple mal wieder völlig erratisch. Einen einfachen Mac mini? Ja, irgendwann bestimmt. Ein 16“ MacBook Pro mit allem was geht? Kein Problem, 100+ morgen geliefert. Apple Displays? Guter Witz…

Man möge mir den vielleicht durchscheinenden Sarkasmus verzeihen, aber auf diesem Weg eine stellvertretende Entschuldigung für die lange Lieferdauer…

Liefersituation Apple…

Wir – und wahrscheinlich auch Sie – warten sehnsüchtig auf die neuen MacBook Pro, neue iMacs und mehr.

Wir hatten gestern ein längeres Gespräch mit den Distributoren, und da ergibt sich der folgende Sachstand:
Alle bisher aufgegebenen Bestellung sollen noch dieses Jahr geliefert werden, eine erste größere Lieferung der CTO-MacBook Pro 14 & 16 wird Ende November erwartet, vorher kommen sie spärlicher, aber sie kommen…

iMacs sind im Zulauf, das sollte in den nächsten Tagen stattfinden.

Bestellungen ab jetzt werden wohl nicht mehr in 2021 ausgeliefert, d.h. wenn Sie noch dringend ein Gerät dieses Jahr brauchen, können wir das wohl ordern, Sie müssten aber mit Ihrem Steuerberater über eine Ansparabschreibung reden.

Macworld in San Francisco…

Moscone_south

Die Schlange vor dem Eingang in die Halle Moscone Süd. Vorteil für uns: Der Jetlag. Einer von uns konnte schon um 5 Uhr glockenwach Plätze in der Schlange für die Keynote mit Steve freihalten.

Vorgestern hat der Veranstalter der legendären „Macworld“ in San Francisco (IDG World Expo) bekannt gegeben, dass es diese Messe ab 2015 nicht mehr geben wird. Ausgedrückt hat er das  anders: „Die Messe nimmt sich eine Auszeit“…

Zwei Gründe sind wohl hauptsächlich dafür verantwortlich:

1.) Apple hatte im Jahre 2009 angekündigt, nicht mehr an der Messe teilzunehmen, und natürlich – 2.) das Internet.

MacWorld in San Francisco Anfang Januar war immer Weihnachten direkt nach Weihnachten. Neue Spielzeuge für Geeks, Steve Jobs legendäre Keynote-Präsentationen, Cable Car fahren – hach, wat war das schön.

PowerMacG3

Aufregend: PowerMac G3 und eine neue Schnittstelle: FireWire400!

Wir waren ab 1999 viele Jahre da, das war immer was ganz besonders: Die Hersteller unserer Produkte waren vor Ort, und nicht nur die selbstlaufenden Marketing-Sprechblasen. Wenn man mit den über das Jahr aufgestauten Problemen an den Stand kam, dann wurde recht schnell ein verschreckt blickender Techniker oder Programmierer aus einer Ecke gezogen, und in vielen Fällen gab es kurz danach eine neue Version/Firmware.

Man konnte live den Aufstieg und Fall von ganzen Technologien verfolgen: Keine Diskettenlaufwerke mehr? Ha, what for! Eine neue, magische, superschnelle serielle Schnittstelle namens (nein, nicht Thunderbolt) Firewire 400? Mit Transferraten, die einem den Mund wässrig machten? Haben wollen!
Neue Versionen des Programmes „ColorStudio“ (der bessere Vorgänger von Photoshop)?Alles da, und wir live dabei…

Und das Ganze auch noch in der grandiosen Kulisse einer faszinierenden Stadt. In der es solche merkwürdigen Restaurants gab wie die „Stinking Rose“, ein Etablissement, in dem es Knoblauch gab – nicht als Gewürz, sondern ganze, gegrillte Knollen.

Schön auch die direkten Kontakte nach Messe-Ende, abends an der Bar großartige Entwürfe planen für neue Produkte (habe ich eigentlich jemals erwähnt, dass die Idee zum iPhone von mir ist? Nein?) und ganz viel von Geist und Umfeld aufsaugen.

Pflichtprogramm war auch ein Besuch in Cupertino im Apple Hauptquartier, einmal in den (damals einzigen) AppleStore (damals „Employee Store“) auf dem Campus gehen und große Augen bekommen.
In den 2000-er Jahren wurde es zunehmend schwierig: Die Dienstleister hatten gemerkt, was für ein Magnet die Macworld war, und Preise für alles damit Verbundene schossen in die Höhe. Hotelzimmer in der Nähe der Messe gingen dann für $300 die Nacht weg, Eintrittspreise und Preise für Verpflegung kletterten…

BunteiMacs

Das Jahr, in dem Apples Aufstieg begann: Jony Ives bunte iMacs. Direkt nach der Keynote war das Stadbild voll mit diesen Bussen…

Im Jahr vor „9/11“ sind wir das letzte Mal da gewesen, und da war der Beginn des Niederganges schon zu bemerken:
Die Haupthalle mit dem riesigen Apple-Stand war in der „South Hall“, und unter der Strasse durch die „North Hall“ war immer Sammelpunkt für die abgefahrenen Sachen. Und Schwankungen in der Ausstellerfrequenz merkte man immer zuerst an der Belegung der „North Hall“: Große Bereiche einfach durch Stoffwände abgetrennt, und in der „South Hall“ war das Loch, was der fehlende Apple-Stand hinterließ, nicht zu übersehen.
Good bye, „Macworld“. Du warst eine echte Bereicherung. Du hattest die Zutaten, aus denen wahre „Mac-Afficionados“ geschmiedet wurden. 

Und die es heute noch sind…

😉

Kleine Zusammenfassung der WWDC14 gefällig?

WWDC14Der Basar der Meinungen zur WWDC14 ist eröffnet. Da bauen wir doch gleich mal unseren kleinen Stand in der Ecke auf und haben – mal wieder – eine eigene Meinung.
Schlimmste Nachricht zuerst: es gab keine Hardware. Nichts. Nada. Zilch. Kein neues iPhone, keine neuen Rechner, weder iWatch noch sonst was.
Beste Nachricht danach: es gab keine neue Hardware. Das hätte auch bei der unglaublichen Menge an Neuheiten im Softwarebereich die Keynote statt zwei Stunden vier Stunden lang werden lassen. Und, seien wir ehrlich – es stand ja irgendwie auch im Titel „Worldwide Developer Conference“. Zielgruppe waren nicht Sie und wir, Zielgruppe waren die Entwickler. Die Kommentare waren wie zu erwarten: Negativ alle, die kurzfristig denken – erstaunlicherweise viele sogenannte „Finanz-Analysten“. (Dieser Berufsstand wird mir immer suspekter- wenn das überhaupt noch möglich ist)
Positiv all diejenigen, die Apple kapiert haben (Das bestmögliche Produkt zu bauen) und jetzt einen weiteren Schritt dahin zu sehen. Diese Schritte macht Apple immer dann, wenn die Zeit reif ist – und danach sah es aus.

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