M1 Speedtest im wahren Leben

Nun ist es ja immer so, dass Apple bei neuen Rechnern das Blaue vom Himmel verspricht, und Prüfung dazu ist manchmal nicht einfach. Wir als Apple-Konfiguratoren, Berater und Verkäufer hören zwar viel, wir lesen auch viel, aber manchmal ist ein praxisnaher Test doch am überzeugendsten.

Wir hatten eine befreundete Agentur gebeten, die sich viel mit Cinema 4D und Rendering beschäftigt, doch mal in einer realen Aufgabe ein MacBook Pro 16 zu testen. Das ist nicht ganz unaufwendig, deswegen noch mal Danke für die Mühe.

Setup: 2 Filme mit je 16 Sek. Länge (je 400 Bilder) sollen in Cinema 4D gerendert werden. Das läuft dann so ab, dass zum Start alle in der Agentur unbeschäftigt rumstehenden Rechner über eine kleine Software als Render-Clients mithelfen. Im Test war es als Master ein Mac Pro 6,1 8-Core Intel Xeon E5 3 GHz und als grad freier Gehilfe ein iMac Pro 1,1 8-Core Intel Xeon W 3,2 GHz, beides also nicht die ganz langsamen Maschinen. Dieses Gespann war nach 7:30h fertig, unter herzhaftem Einsatz der eingebauten Lüfter.

Cinema 4D ist bei dieser Aufgabe dann hemmungslos: Wer mitrechnet, macht nichts anderes. Tastendrücke, Mausklicks – alles sehr zäh.

Das dagegen angetretene MacBook Pro 16 (dieses) absolviert diese Aufgabe ALLEIN in 9:45. Und hat noch Energie für Nebenaufgaben. Kann man im Screenshot sehr schön sehen: Von den eingebauten 10 Kernen sind 9 komplett ausgelastet, der 10. arbeitet mit 40% mit und beantwortet sonstige Anfragen. Und: die Lüfter machen sich nicht auffällig!

Wir hatten mal gesagt, dass der M1 doppelt so schnell wie der schnellste iMac Pro ist: Lagen wir garnicht mal so ganz verkehrt…

Rechnet man jetzt mal ein Gespann wie oben mit 2 MacStudio Ultra, dann sollten wir bei nochmal der Hälfte liegen – 3-4 Stunden. Spannend. Ach ja – da kommt ja noch der MacPro… 🤪

M1 Speedtest im wahren Leben
Alle rennet, rechnet, lüftet. Sehr frei nach F.Schiller.

MacBook Air mit M2 ab 15.07. erhältlich

Aus der gewöhnlich gut unterrichteten Gerüchteküche kommt die Info, dass die neuen MacBook Air mit M2 Chip ab dem 08.07. vorbestellbar sind und ab dem 15.07. ausgeliefert werden sollen. Wir werden hier ein gut ausgerüstetes als Demo vorrätig haben, wer also die Angaben von Apple gegen die raue digitale Wirklichkeit testen möchte…

NACHTRAG:

Der Termin ist inzwischen von Apple so bestätigt worden. Wir erwarten einige von den Standardgeräten zu Anfang, bei den CTO (Configure to order) werden erfahrungsgemäß einige wenige über die gängigsten Ausstattungsvarianten kommen, und die „full blown“, also 8C/10GPU/24GB/2TB werden dann wohl etwas Wartezeit haben.

Dazu kommt noch, dass die Farbe „Mitternacht“ nach den ersten Bestelleingängen der absolute Favorit ist, ich sag jetzt mal 10:1:1:1. Ich hoffe nur, dass Apple das vorausgesehen hat!

NACHTRAG zum Nachtrag:

Wir erneuern unseren Demobestand regelmäßig, und wenn unser Demo-Air mit M2 da ist, dann wird unser aktuelle MacBook Pro 16″, 32GB RAM. 2TB frei. Wer Interesse hat: gern per Mail: apple@kunckeledv.de!

Und wie schnell sind nun die neuen iMacs?

Die ersten Testberichte sind aufgetaucht, und da unsere Demomaschine noch nicht den Weg zu uns gefunden hat, ein kurze Zusammenfassung:

50% schneller als die ehemaligen, höher ausgestatteten 21,5“ iMacs.

Das war einfach. Im Ernst: so schnell wie die aktuellen MacBook Pro, etwa leistungsstabiler durch das etwas stärkere Kühlsystem.

Wobei – es ist keinem der Tester gelungen, die Lüfter zu nennenswerter Arbeit zu überreden!

Der neue iMac – darfs etwas mehr sein?

„Sich einen Wolf konfigurieren“ oder auch: „den neuen iMac konfigurieren“

neuen iMac konfigurieren

Grundkonfigurationen:

Farben, RAM, USB: Wie also den neuen iMac konfigurieren?

Low End: 8 Kerne, 7 Kerne GPU. Normale Tastatur (ohne Touch ID), kein Ethernet, keine USB3-Buchsen, nur 4 Farben. Wobei „Low End“ bei der Leistung des M1-Prozessors ein deutliches Understatement ist.

Normal: 8 Kerne, 8 Kerne GPU. Normale Tastatur (mit Touch ID),  Ethernet, 2 USB3 Buchsen, alle Farben.

Man kann den Low-End upgraden, sowohl Gigabit Ethernet als auch Tastatur mit Touch-ID ist möglich, es bleiben aber immer 7GPU und keine USB3.

Alle Modelle fangen mit 8GB Ram an und 256GB SSD. 8GB ist mit der neuen Architektur des M1 reichlicher als vorher, SSD nach Gusto…

Farben…

Wer Orange, Gelb, Violett will -> bitte das normale Modell wählen!

Was nehmen? Eine Annäherung…

Getreu der in den letzten Jahren sich bewährt habenden Direktive: Immer das Maximum ordern, was sich nicht nachträglich ändern läßt, würden wir zum „normalen“ Modell greifen. Deswegen zwei mal 8 Kerne, CPU und Grafik. Der „normale“ iMac hat eine Ethernet – Schnittstelle, und hier gilt der Spruch aus der Tuner-Szene: „Hubraum ist nur durch noch mehr Hubraum zu ersetzen“. Lieber schnelles, ungestörtes Kabel als langsames, mit diversen anderen Geräten geteiltes WLAN. USB-Anschlüsse kann man nicht genug haben.

Soweit so gut. Wie sieht es mit RAM aus? Durch die besondere Architekur des M1-Chips (im Artikel Programmiersprache und Speicherbedarf beschrieben) reichen nach unseren Erfahrungen für die allermeisten Anwendungen 8GB. Im Zweifel gilt aber auch hier: RAM läßt sich nicht nachrüsten, externer Speicher statt interner SSD aber schon – wer hat, nimmt 16GB.

Die interne SSD ist zwar ungeschlagen schnell, es gibt aber mit der Samsung X5 sehr schnelle Thunderbolt3 – SSD, diesen Bereich kann man also nachrüsten.

Tastaturen kann man bei allen Konfigurationen auf TouchID mit oder ohne 10-er-Block dazu ordern.

Zusammenfassung – unsere Gerät der Wahl

16GB RAM, SSD nach Geldbeutel, 8/8 Kerne, USB & Ethernet

Und so (oder anders) direkt bei uns zu ordern: apple@kunckeledv.de oder 0421-40889824

One more thing…

AppleM1Das war schon interessant gestern Abend, der Apple-Event mit dem Namen „One more thing“. Dieser Spruch ist legendär geworden, weil Steve Jobs ihn am Ende einer Präsentation nutzte, um noch mal den eigentlichen Knaller des Tages anzukündigen, eine Tradition seit der MacWorld Expo in 1999.

Das Apple das jetzt quasi vorwegnimmt, erhöht natürlich die Erwartungshaltung, stellt aber auch die Frage: Wenn sie so eine Erwartung schüren, können sie die überhaupt erfüllen? Erwartung war, dass Apple die schon angekündigten neuen Macs mit den Apple-eigenen Chips mit ARM-Befehlssatz vorstellt. Da musste also was kommen, und es kam.

In schneller Folge in nur 45 Minuten wurden drei neue Rechner vorgestellt, MacBook Air, MacBook Pro 13“ und Mac mini, alle mit einem neuen Prozessor, dem M1. Und wenn der hält, was da versprochen wurde, dann brechen neue Zeiten in der Chipindustrie an. Das neue MacBook Air ist 3,5 mal so schnell wie das alte Modell. Richtig gelesen, nicht irgendwas mit 30%, nein, 3,5 mal so schnell. Kommt noch besser: Batterielebensdauer: 18 Stunden Videogucken. Noch mehr? Ok, kein Lüfter.

Die aktuelle Stimmung bei Intel in der Direktion möchte ich jetzt nicht so richtig wissen…

Und wie Apple dann so ist: Taktfrequenz? Was ist das? Es gab lediglich leicht verständliche Erklärungsansätze für die Leistung: M1 hat 8 Kerne, 4 Hochleistungskerne und 4 energieeffiziente Kerne. Die 4 letzteren kombiniert sind so leistungsstark wie der i7 im Vorgängermodell. Der Speicher ist nicht mehr extern und langsam angebunden, der ist mit auf dem Chip – was eine Erhöhung von 8 auf 16GB nicht ganz preiswert macht, aber einen Geschwindigkeitssprung gibt. Die SSD ist mehr als zwei Mal so schnell angebunden, der Prozessor hat eine 8-Kern-Grafik mit im Chip. Und dann lungert da noch ein 16-Kern Chip für „Machine Learning“ herum. Das Ganze wird angesteuert von dafür optimierter Software. Der Autor arbeitet an einem 16“ MacBook Pro, mit allem Drum und Dran. Mein nächster Rechner wird ein MacBook Air – ich denke nicht, dass ich Leistung vermissen werde.

Das Air hat keinen Lüfter, das Pro hat einen. Beide haben die gleichen Leistungsdaten, das Air wird aber bei anspruchsvollen Aufgaben eher drosseln, das 13“-er durchorgeln. Für den mit Sicherheit kommenden M2 in iMacs etc. prophezeie ich Lüfter und einen weiteren, heftigen Leistungssprung. Alle jetzt vorgestellten Rechner haben eine Apple-Signaturfunktion – leise/lautlos. Die anderen dürfen sanft lüften, dann wird es abgehen. 

Was die Software angeht: Alle jetzt auf den bisherigen Rechnern laufenden Programme werden auch auf den neuen Rechnern laufen, ohne jede Veränderung – dank „Rosetta2“. Sofern sie schon in 64Bit vorliegen. Und laut Aussage einiger Entwickler mit der Geschwindigkeit wie auf den alten Maschinen. Was noch fraglich war: Solche Programme wie Parallels Desktop und vmware sind auf Intel-Prozessoren angewiesen. Was wird damit? Parallels schreibt in einem Supportartikel: „Good news: A new version of Parallels Desktop for Mac that can run on Mac with Apple M1 chip is already in active development.“

Ach ja, und auch hier „One more thing“: auf den neuen Rechnern laufen auch iPhone und iPad-Programme – ohne große Anpassungen von Seiten der Entwickler. 

Spannend? Spannend.

Nachtrag: Die ersten Geekbench-Resultate sind da. Herztropfen griffbereit? Das neue MacBook Air ist mit ABSTAND der schnellste Mac im Single-Core-Test. Nochmal langsam: Nicht der neue MacPro, nicht der iMacPro, nein, das neue MacBook Air. Im MultiCore Test liegt es an 4.ter Stelle, nach MacPro, iMacPro, fettestem 27“ iMac. VOR ALLEN weiteren MacBook Pros. Da passiert grad was Großes. 4D läuft in der Version 18.3 bereits volle Lotte darauf. Und ich denke, wir werden wohl in nicht zu ferner Zukunft eine serverfähige Maschine bekommen.