Die WWDC im Juni wird spannend…

Warum? Nur so ein Gefühl, genährt von der Vorstellung von Final Cut Pro und Logic für das iPad. Das ist ein großer Schritt, um die iPad-Platform weiter zu etablieren und zu verbreitern, und Apple würde sich normalerweise nicht nehmen lassen, das ausführlich zu besprechen.

Nur 90 Minuten…

Die WorldWideDevelopersConference (WWDC) im Juni dauert 90 Minuten, es gab ganz wenige, die sich 120 Minuten hinzogen. Danach ist die Aufmerksamkeitsspanne für die vielen „magischen, unglaublichen“ neuen Produkte vorbei. Es gibt also ein klares Zeitkontingent, und Apple hat jetzt grad für 10-15 zusätzliche Minuten gesorgt.

Dass Apple jetzt die Vorstellung von Logic und FCP eher so im Nebenbei erledigt, könnte ein Indikator sein, dass die 90 Minuten im Juni gut gefüllt und sehr spannend sein könnten…

iPad Multitasking – endlich gut…

iPad Multitasking – es hat sich was bewegt

Ich hatte es ja als Wunsch für die Vorstellung von iOS 15, und tatsächlich bin ich erhört worden.

Was gibt es Neues? Der merkwürdige Tanz mit irgendie nach rechts oben ziehen, sich ärgern, dass die gewünschte zweite App nicht im Dock ist, sich dann nicht erinnern, wie man vom schwebenden Fenster auf SplitView kommt…

In iOS 15 vorbei. Was soll ich sagen? Ich bin begeistert. Ich starte eine App, ganz oben im Fenster sind drei kleine Punkte. Tippt man darauf, ploppt ein kleines Fensterchen auf, in dem man schwebendes Fenster oder SplitView wählen kann. Man startet dann eine weitere App und beide teilen sich wunderbar die Bildschirmfläche. Änderungen kann man wieder über die drei Punkte vornehmen. Warum denn nicht gleich so?

Der iPhone-Event gestern: iterativ, (Adjektiv)…

1.) wiederholend

2.) sich schrittweise in wiederholten Rechengängen der exakten Lösung annähernd

So bezeichnet der Duden das, was wir da gestern gesehen haben. Ein langsamer, kontinuierlicher Prozess, ein Produkt immer weiter zu perfektionieren ohne es zu verbasteln. Konnte man gestern in vier Produkten sehen:

iPad Nummer 9

iPad: Ordnungsnummer 9. Mehr braucht man auch kaum zu sagen

iPad mini

Das war schon mehr als iterativ, allerdings hinkte das iPad mini auch dem Entwicklungsstand deutlich hinterher und hat jetzt aufgeholt. Randloses Display, Designsprache der aktuellen iPad Pro, TouchID im Einschaltknopf und kompatibel mit dem Pencil zweite Generation. Leistung satt, alle schicken Features der Pro. Center Stage, bessere Kamera, etc.

Apple Watch

Da lag die versammelte Grüchtekochmannschaft dann doch daneben: Angesagt war eine leichte Vergrößerung von 44mm auf 45mm (√), allerdings einhergehend mit einer Änderung des Designs hin zu geraden Seitenkanten. Das Gegenteil ist der Fall, dass Display ist in die Rundungen gezogen und damit 20% größer als in der Serie 6. Die jetzt verfügbare komplette Bildschirmtastatur hat ein „Gschmäckle“, wie man so sagt: Sie entspricht ziemlich genau einer 3rd-Party-Tastatur, die Apple grad abgelehnt hatte – weil sie eine Tastatur auf der Watch war. Bemerkenswert: Die Lademimik der Watch wurde verbessert, sie lädt jetzt um ein Drittel schneller. So langsam kommt man dem Zustand nahe, wo man die Uhr mal eben 10 Minuten auf die Ladestation legt und so locker über den Tag kommt.
„Ladestationen pflasterten seinen Weg“

iPhone 13

Hier ist der iterative Prozess am besten zu betrachten. Etwas größere Batterie, alle Kamerasysteme leicht verbessert, deutlich besseres Display. Neuer Prozessor, schneller, höher, weiter. Im Bereich Video hat sich dann doch etwas Bemerkenswertes getan: Es gibt einen Aufnahmemodus, bei dem sich in der Nachbearbeitung der Fokuspunkt festlegen läßt und bei dem die Kamera automatisch den Fokus verschiebt, wenn eine Person im Frame das Gesicht einer anderen Person zuwendet (ein kurzer Clip aus der Demo hier). Das löste schon leichte Beben in der Video-Fraktion aus.

Wenn man sich dann noch die Foto-Beispielaufnahmen ansieht, die Apple veröffentlicht, dann wird einem klar, warum die komplette Kameraindustrie die kleine „Point and Shoot“ – Produktkategorie so langsam (oder auch schneller) sterben läßt…

NACHTRAG: Die iPhone 13 Pro und Pro Max haben identische Kamerasysteme, also nicht, wie sonst, Vorteile z.B. durch optischen Bildstabilisator für die Max-Modelle. Und endlich ist es soweit: meine drei Lieblingsbrennweiten in einem Gerät (alles umgerechnet auf Vollformat): 13mm Ultraweitwinkel, 26mm Weitwinkel und – tadaaaa! – 77mm Tele! Das ist eine deutliche Steigerung zu 56mm auf dem 12ProMax.

Das ist tatsächlich das, was ich an „richtigen“ Kameras meist als Brennweite nutze, an der Nikon Z7 zum Beispiel: 14-30mm und 24-70mm. Das kombiniert mit der Tatsache, dass im 13er alle Objektive jetzt den „NightMode“ unterstützen – da freue ich mich doch schon auf die dunkle Jahreszeit. Und wenn dann noch Halide (starke Kaufempfehlung!) ihre Kamera-App auf das 13er gebracht hat…

Zugbindung in der Zukunft aufheben

Eine Bahnreise mit vier Mal Umsteigen – eine Heraus­forderung, der sich nur noch wenige Tapfere stellen. Ich muss beruflich vom Norden der Republik in den äussersten Süden. Das tue ich mit der Bahn. Ich buche die Fahrt online, achte aber nicht so richtig auf Kleinigkeiten – zum Beispiel auf die Um­steigezeiten, die in Köln als erste Station nur neun Minuten beträgt. Klappt eigentlich nur noch selten.

Über die Web-Bahnhofstafeln verfolge ich einige Tage vor Reiseantritt den Zeitplan meines ersten Zuges, 8:44 ab Bremen. Der hat eigentlich immer mindestens zehn Minuten / Verspätung, passt also schon zu Anfang nicht. Der Zug genau eine Stunde vorher ist immer pünktlich, den würde ich gern nehmen, dann habe ich für die drei weiteren Anschlüsse eine zumindestens theoretische Chancen. Mein Ticket ist aber ein Supersparpreis mit Zugbindung, und zum Aufheben der Zugbindung muss der Zug mindestens zehn Minuten Verspätung haben. Allein der Verdacht oder die Vermutung, er würde sie dann später haben, zählt nicht.

Die Zugbindung kann im Reisezentrum oder auch direkt während der Fahrt aufgehoben werden. Diese Beweisführung gedenke ich mit modernster Technik inklusive Zeitreise zu führen. Ich besteige also den zu frühen, aber pünktlichen Zug in Bremen, der um 7:44 in Bremen abfährt. Zur gleichen Zeit soll mein regulärer Zug in Hamburg nach Bremen starten. Nach einigen Minuten Fahrt ist Fahrkartenkontrolle. Ich bin vorbereitet und habe auf dem iPad die Bahnhofstafel in Hamburg aufgerufen, und auf der steht mein regulär gebuchter Zug mit 30 Minuten Verspätung. Das zeige ich dem Zugbegleiter, der erst nachdenklich guckt und dann Mühe hat, eine Zugbindung in der Zukunft aufzuheben. Ob es für diesen Vorgang eine korrekte Zeitangabe gibt, weiß ich auch nicht. Futur drei mit Plusquamperfekt? Der weitere Verlauf der Reise ist unspektakulär, lediglich kurz vor dem Ziel bin ich eher über eine Streckensperrung informiert als der Zugbegleiter.

iPhone oder iPad aus der Hand geben…

TechTipp

TechTipp


1301dac3a90dIst Ihnen bestimmt auch schon mal passiert: Man sitzt mit Freunden in der Kneipe, hat ein neues Programm geladen und möchte das gern rumzeigen. Sie starten das Programm und reichen das iPhone herum.

Aber…: warum tippt der gute Kumpel so viel auf dem Gerät rum? Was macht er da? Liest er eventuell grad die wichtige Mail eines Mitarbeiters? Blättert durch die deutlich zu freizügig geratenen Urlaubsfotos?

Wenn Sie das vermeiden wollen: Apple hat dazu eine wenig bekannte Funktion in die iOS Geräte (iPhone/iPod/iPad) eingebaut:

Nennt sich “Geführter Zugriff” und erlaubt, einmal eingeschaltet, nur die Benutzung genau eines Programmes. Auch der Druck auf den Home-Button beendet das gewählte Programm nicht. Man kann sogar beim Einschalten einen Bereich des Bildschirmes als inaktiv definieren, so dass z.B. die Adresszeile in Safari nicht benutzt werden kann.

Die Vorbereitung für die Nutzung ist schnell erledigt:

Einstellungen -> Allgemein -> Bedienungshilfen -> Lernen/Geführter Zugriff

Den Schalter einschalten und dann einen Code festlegen, der sich vom Entsperrcode des iPhone unterscheidet.

Und wenn Sie jetzt Ihr iPhone aus der Hand geben wollen: Starten Sie die App, die Sie zeigen wollen, drücken dann 3x schnell hintereinander die Home-Taste. Im dann folgenden Menü wählen Sie die oberste Option “Geführter Zugriff”.

Der Bildschirm schrumpft etwas, und Sie können mit dem Finger einen geschlossenen Kreis um alle Bereiche des Bildschirmes zeichnen, der nicht auf Berührungen reagieren soll. Anschließend oben rechts starten.

Zum Beenden wieder 3 x den Home-Button, und den vergebenen Entsperrcode eingeben.